Nichts ist so sexy wie ein Start-Up! Doch wie erhält man den Zauber des Anfangs aufrecht?

Um den Alltag von Startup-Gründer:innen ranken sich viele Klischees. Tatsache ist: viele junge Unternehmen scheitern nicht an der Qualität der Idee, sondern daran, dass sie sich keine Zeit nehmen, um im Team innere Arbeit zu leisten. Doch was bedeutet innere Arbeit? Das heißt, Prozesse und Strukturen bewusst zu gestalten, so dass diese sich idealerweise nicht am Business-as-usual orientieren, sondern eine eigene Idee davon zu entwickeln, wie das Team zusammenarbeiten und in der Welt wirken möchte. Diese Entwicklung gleicht einer Heldenreise. Doch wie kann diese Reise aussehen?
Photo by Esteban Lopez on Unsplash
von Charlotte Clarke, 25. März 2022 um 09:28

Dieser Gastartikel wurde verfasst von Natalie Golob und Sven Latzel von Vitale Arbeitskultur.


Große Unternehmen lernen von ihnen oder versuchen, für den Coolness-Boost gleich einen »Hub« in den eigenen Reihen zu installieren. Viele Menschen wollen dabei sein, bei Kreativ-Nächten mit Pizza, bei Pitches, beim Feiern der geglückten Finanzierungsrunde, haben Pioniergeist zu verschenken oder sind einfach begeistert von der Idee, die im besten Fall auch unsere Welt ein Stückchen besser macht. So weit, so klischeehaft. Gründung ist ein anstrengender Prozess, erfolgreich werden noch mehr und der Zauber des Anfangs braucht aufmerksame Gründer:innen, um ihn als Spirit mit in die nächste Etappe zu nehmen. Diese nächste Etappe ist eine interessante Phase. 

Es wird ernst. 

Das Start-Up hat erste Krisen, es gibt Unklarheiten oder Konflikte im Team, welches vielleicht schnell gewachsen ist - im Gegensatz zu den dazugehörigen Strukturen und Prozessen. Der Zuruf am Küchentisch reicht nicht mehr, um die Geschäfte und die Zusammenarbeit zu organisieren. Gründer:innen merken, dass sie auch als Führungskraft gebraucht werden, aber wie geht das überhaupt – führen? Und wollen wir das so traditionell? Was gibt es eigentlich noch? Brauchen wir Personal- und Organisationsentwicklung, Workshops und den ganzen Kram? Wer sollte das bei uns machen? Die nächste Phase beginnt. 

Wir werden eine Organisation. Aber welche wollen wir werden?

Meist fangen Start-Ups an, sich ganz klassisch aufzustellen: Gründer:innen werden zur Geschäftsführung, Abteilungen entstehen. Fast aus Versehen schlägt die kollektive Prägung durch und für andere, neue Ansätze des Organisationsdesigns ist erstmal zu wenig Zeit oder einfach niemand in der Rolle dafür.

Dabei – und das ist das Schöne an der Sache –  entsteht eine neue Arbeitswelt, in der Menschen einen Großteil der Zeit ihres Lebens verbringen werden. Was für eine Chance! Da ist die Möglichkeit, eine Arbeitswelt nach den eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu gestalten – für die Menschen, die darin arbeiten.

Das ist die Stunde der ganzheitlichen Organisationsentwicklung.

Ausgehend vom Purpose, dem Sinn und Zweck, den sich das Start-Up gibt, den Werten, die gelebt werden sollen, der Vision und wichtigen Aspekten der Gemeinschaft, die ein Unternehmen immer auch ist, entwickelt man gemeinsam die Strukturen, Prozesse und Praktiken. Alles wirkt zusammen und gibt der Organisation Form und Kraft.

Was passt zu uns? Und wie wollen wir arbeiten?

Mit diesen Fragen unterwegs zu sein, schafft die Basis für den nächsten Schritt.

Die Arbeit von innen nach außen lohnt sich. 

Statt sich an Organisationskonserven zu bedienen und sich selbst zu begrenzen, können Start-Ups ihre ganz eigenen liberating structures, also »befreienden Strukturen« erforschen. Hilfreiche Frameworks liefern hierzu die Soziokratie und Holokratie: Das sind agile und dezentrale Organisationsformen wie Lean Startups oder Teal Organisations. Sie können Baukästen sein, aus denen die eigene Arbeitswelt entsteht. Gleichzeitig ist die Frage nach der Form eng verknüpft mit der Frage nach der Zusammenarbeit.

Kollaboration braucht Bewusstheit.

Auch hier lohnt sich der Blick nach innen: Welche Drachen lauern in uns persönlich als Trigger, Macken, überstarke Bedürfnisse, die plötzlich Feuer spucken? Was brauchen wir miteinander und voneinander, um entspannt und effizient zu arbeiten? Wie schaffen wir psychologische Sicherheit, die die Basis ist für Freude, Verbundenheit, Innovation und eine gute Lernkultur?

Gründen ist eine ganz eigene Heldenreise.

Sie braucht Mut, gute Gefährt:innen, ab und an ein echtes Abenteuer und viel Know-How.

Dann gelingt es Etappe für Etappe: lernen, wachsen, weiterkommen, feiern!

Das alles könnt Ihr erleben: Im StartupCamp von Vitale Arbeitskultur geht ihr genau auf diese Reise und kehrt mit vielen Schätzen zurück.

© Sven Latzel

Das Startup Heroes Camp bietet eine einzigartige Mischung aus Workshop, Camp und Workation.

An 4 Tagen durchlaufen die Startups neben 2 Stunden Arbeitszeit ein ausgeklügeltes Programm: Von der Klärung von Sinn, Werten und Vision über Organisationsdesign, gefolgt von einem intensiven Team-Outdoor-Abenteuer und einem Barcamp zur Wissensgenerierung und Vernetzung, gehen sie auf ihre eigene Heldenreise. Gestärkt mit Klarheit, Know-How und Teamspirit starten die Teams durch und pushen ihr Business von innen heraus. Mehr erfährst du hier.

Über die Autor:innen

Natalie Golob ist gemeinsam mit Sven Latzel Geschäftsführerin von Vitale Arbeitskultur. Wir begleiten Organisationen und Teams in tiefgreifenden Change-Prozessen hin zu ihrer vitalen Arbeitswelt: lebendig, agil und widerstandsfähig. Unsere Mission ist es, Wissen rund um Organisations- und Persönlichkeitsentwicklung in die Organisationen zu tragen und dabei gerade die innere Arbeit zu initiieren, die wir für einen der größten Erfolgsfaktoren von Unternehmen halten.

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