Nachhaltigkeitsberichte-Ranking: IÖW/future überprüfen soziale und ökologische Berichterstattung

Viele Unternehmen nehmen mittlerweile den Wunsch der Verbraucher nach mehr Transparenz ernst und haben die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten in ihr Alltagsgeschäft integriert. Doch wie transparent und glaubwürdig sind diese Berichte wirklich? Um diese Frage zu beantworten, nimmt das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zusammen mit dem Unternehmensverband "future – verantwortung unternehmen" bereits seit 1994 ein Ranking der besten Berichterstatter vor.
von Charlotte Clarke, 21. April 2016 um 05:42

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Auf den Prüfstand gestellt werden 150 deutsche Großunternehmen, darüber hinaus können sich auch kleine und mittlere Unternehmen bewerben.

Mit der Bereitstellung von Nachhaltigkeitsberichten kommen die Unternehmen den steigenden Anforderungen nach Transparenz und Informationen über die Hintergründe ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit nach. Über die Gewinnerzielung hinaus Verantwortung sowohl für das eigene unternehmerische Handeln als auch für gesellschaftliche Probleme zu übernehmen, wird immer mehr zu einem wichtigen Wettbewerbskriterium. Bis jetzt ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung freiwillig – doch dies wird sich bald ändern. Ab 2017 sind nach einer EU-Richtlinie alle Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeiter zählen, dazu verpflichtet, Daten zu beispielsweise Umweltschutz, sozialen und Arbeitnehmerbelangen oder Korruptionsbekämpfung zu veröffentlichen. Das IÖW/future-Ranking möchte vor dem Eintreten der Berichtspflicht den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Deutschland erfassen und einen Kriterienkatalog für die Bewertung bereit stellen, welches Unternehmen dabei helfen soll, sich auf die Anforderungen dieser neuen Art der Unternehmenskommunikation vorzubereiten. Darüber hinaus soll die Berichterstattung durch das Ranking vergleichbar gemacht und ein konstruktiver Wettbewerb zwischen den Unternehmen gefördert werden. Durch die regelmäßige und nachvollziehbare Bewertung bekommen die Unternehmen wichtiges Feedback und Impulse zur kontinuierlichen Weiterentwicklung in Richtung Nachhaltigkeitskommunikation.

Gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ermittelt das Expertenteam anhand wissenschaftlicher Kriterien, welche Unternehmen das Thema Nachhaltigkeitskommunikation besonders ernst nehmen und als Grundsatz in ihrer Tätigkeit verankert haben. Ein guter Bericht muss sämtliche für das Unternehmen wesentlichen Themen hinreichend behandeln. Besonderer Fokus liegt darüber hinaus auf die Nachvollziehbarkeit der gesamten Lieferkette sowie Angaben darüber, mit welchen Methoden die Wirksamkeit der beschriebenen Maßnahmen sicher gestellt wird.

Bewertet werden die (am Umsatz gemessen) 150 größten deutschen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, darunter z.B. Automobilhersteller, Pharmaunternehmen, Banken und Versicherungen. Gegenstand der Bewertung sind die eigenständig veröffentlichten Nachhaltigkeits- und CSR-Berichte, die sich auf das gesamte Unternehmen und einen eindeutigen Berichtszeitraum beziehen.

Darüber hinaus können sich auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit unter 500 Mitarbeiter*innen oder weniger als 500 Millionen Euro Jahresumsatz mit ihren Berichten für das Ranking in einer gesonderten Kategorie bewerben.

Zu den Siegern des Rankings 2011 in der Kategorie Großunternehmen gehörten BMW, Siemens und BASF, bei den KMU konnten Neumarkter Lammsbräu, Memo und die Bremer Straßenbahn AG mit ihren Berichten am meisten überzeugen.

Weitere Informationen zum Ranking der Nachhaltigkeitsberichte sowie ein Überblick über die Ergebnisse bisheriger Rankings unter ranking-nachhaltigkeitsberichte.de

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