Entscheidungsträger:innen verfolgen heute sowohl Diversität als auch Klimaschutz als wichtige Unternehmensziele. Dabei bleibt es jedoch häufig bei getrennten Strategien – nur selten werden die beiden Zukunftsthemen erfolgreich zusammengedacht. Eine vertane Chance, denn Diversität zählt zu den größten Hebeln, um die Klimatransformation der Wirtschaft wesentlich zu beschleunigen. Das schließt sowohl ein, Menschen jeglichen Geschlechts sowie unterschiedlicher Hintergründe und Erfahrungen zu fördern, als auch jedes Unternehmen aktiv in die Dekarbonisierung der Lieferkette einzubinden. Egal mit welcher Ausgangssituation, Größe, welchen Ressourcen und Know-How oder an welchem Standort. Alle müssen letztlich erfolgreich zusammenarbeiten, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen: Den Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft.
Female Leaders treiben die Klimatransformation voran
Was bedeutet das genau? Zunächst spielt die Gleichberechtigung der Geschlechter eine zentrale Rolle. Sandra Broschat, Mitgründerin von Futurewoman.de, dem Netzwerk für Nachhaltigkeits-Expertinnen, erklärt dazu: »Der weibliche Blickwinkel und die weibliche Expertise sind von essentieller Bedeutung im Kampf gegen die Klimakrise. Es ist die größte Herausforderung unserer Zeit, wir können es uns schlicht nicht leisten, 50 % des Know-Hows nicht aktiv zu nutzen. Eine Schlüsselrolle haben weibliche Führungskräfte, da sie sich laut Studien im Vergleich zu Männern besonders engagiert und konsequent für die Umsetzung von Klimamaßnahmen einsetzen.«
Tatsächlich belegt die Forschung: Frauen in Führungspositionen treiben engagierter und effektiver Maßnahmen gegen den Klimawandel voran als Männer. Bei ihren Entscheidungen stellen sie das Wohlergehen ihrer Mitmenschen stärker in den Vordergrund. Das hat ganz konkrete Auswirkungen auf Entscheidungsprozesse bezüglich des Klimaschutzes. Ein Beispiel: Eine Studie der Curtin University (2019) belegt, dass Regierungen mit einem höheren Frauenanteil tendenziell strengere Klimagesetze verabschieden. Frauen in Führungspositionen zu fördern, hat somit einen immensen positiven Einfluss auf Mensch und Umwelt. Das »Project Drawdown« (Alumni Speaker beim #CTS2022) beziffert das Einsparpotential durch Frauenförderung auf 68,9 Gigatonnen CO2e im Zeitraum 2020 bis 2050.
Der Climate Transformation Summit 2023 (#CTS2023) steht im Zeichen dieser besonderen Bedeutung von diversen Führungsstilen für Klimaschutz. Von den über 50 bestätigten und internationalen Speaker:innen sind 49 % Frauen. Dazu zählen unter anderem Paula Caballero, die »Erfinderin der SDGs«, Sonya Bhonsle, Global Head of Value Chains beim Carbon Disclosure Project (CDP), Katarzyna Dulko-Gaszyna, Country Sustainability Manager bei IKEA Germany sowie Dr. Kim Sophie Mengering, Head of Analytics & Data Management Sustainability and Environment bei der Deutschen Bahn.
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Gleichberechtigte Zusammenarbeit aller Unternehmen entlang der Lieferkette
Diversität bedeutet, dass alle Beteiligten ohne Einschränkungen in die Klimatransformation eingebunden werden. Neben Menschen muss dieses Prinzip ebenfalls bei der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen gelten. Die gleichgestellte Kooperation ist vor allem wichtig, da die Dekarbonisierung entlang der gesamten Lieferkette immer mehr an Bedeutung gewinnt. Denn sogenannte Scope-3-Emissionen aus der Lieferkette sind im Durchschnitt 11,4-mal höher als direkte Emissionen, gleichzeitig aber besonders schwer zu erfassen und zu reduzieren. Führende Initiativen wie das World Economic Forum, Science Based Targets Initiative oder Carbon Disclosure Project weisen aktuell mehr denn je auf den großen Handlungsbedarf bei der Dekarbonisierung von Scope 3 hin.
Um dies umzusetzen, müssen Unternehmen gleichberechtigt mit ihren Lieferanten an Klimazielen zusammenarbeiten. Keine einfache Aufgabe. Denn Lieferanten befinden sich teilweise in grundverschiedenen Stadien ihrer Klimatransformation. Während einige wenige bereits weit vorangeschritten sind, haben andere noch mit dem Einstieg in die ersten Maßnahmen zu kämpfen. Unternehmen müssen also herausfinden, wie sie jedem Lieferanten die individuell passende Unterstützung bieten können. Bei Lieferketten mit teilweise über 1000 weltweit verteilten Lieferanten stellt sich das als schwierig dar. Wie können Unternehmen dieses Problem lösen?
3 wichtige Hürden bei der Zusammenarbeit an Klimazielen in der Lieferkette
Um diese Frage zu beantworten, lohnt es sich, die wichtigsten Herausforderungen für die gleichgestellte Kooperation an der Dekarbonisierung von Scope 3 anzuschauen.
1. Mangel an Lieferantendaten – Um die eigenen Scope-3-Emissionen ganzheitlich zu verstehen, müssen Unternehmen klimarelevante Primärdaten von allen Lieferanten erfassen. In den meisten Fällen verwenden sie jedoch nach wie vor nur durchschnittliche CO2-Daten. Diese lassen es weder zu, Lieferanten adäquat einzuschätzen und einheitlich zu vergleichen, noch ein Verständnis davon zu bekommen, welche Auswirkungen bestimmte Klimamaßnahmen konkret in der Zukunft haben werden.
2. Intransparenz – Auch für Lieferanten entstehen Nachteile durch eine mangelnde Datengrundlage. Viele sehen die Klimatransformation als große Herausforderung, derer sie mit begrenzten Ressourcen kaum gewachsen sind. Dem kann letztlich nur Abhilfe geschaffen werden, wenn sie Einblicke in Branchenstandards, bewährte Klimastrategien und ihren eigenen Status im Vergleich zu anderen Unternehmen erhalten.
3. Ausbleibende Kooperation – Fehlende Daten und die entsprechende Intransparenz erschweren die Zusammenarbeit auf beiden Seiten. Denn weiterhin bleibt unklar, welcher gegenseitiger Nutzen entstehen könnte, sowie welche Unterstützungsmaßnahmen in den individuellen Fällen nötig sind.
Ein Lösungsansatz
Um all diese Hindernisse zu überwinden, müssen Unternehmen Transparenz und einen gegenseitigen Zugang zu klimarelevanten Daten aus der Lieferkette herstellen. Ein solcher transparenter Datenrahmen muss neben der Erfassung von CO2-Daten auch den ganzheitlichen Klimareifegrad von Lieferanten, deren individuelle Risikoprofile und Dekarbonisierungsmaßnahmen beinhalten.
Hierfür nutzen Entscheidungsträger:innen heute bereits spezialisierte Software-Tools wie die Climate Intelligence Platform von THE CLIMATE CHOICE. Sie bietet Unternehmen von der Datenerfassung bis zum Monitoring und Engagement alles, um eine gleichberechtigte Zusammenarbeit mit Lieferanten an Klimazielen zu ermöglichen. Über die Softwareplattform können sie auf eine Vielzahl von extern auditierbaren Unternehmensrisiko- und Emissionsdaten zugreifen und ihre Lieferanten auf dem Weg der Dekarbonisierung unterstützen. Mit einem solchen strukturierten und datengetriebenen Ansatz lassen sich Informationen sowie Erkenntnisse über Best Practices mit Lieferanten austauschen. Zudem werden Benchmarks mit anderen Unternehmen sowie praktische Schritte zur Verbesserung sichtbar.
Austausch auf Augenhöhe beim Climate Transformation Summit 2023
Um über neue Tools und Best Practices der Dekarbonisierung der Lieferkette zu diskutieren, lädt THE CLIMATE CHOICE Menschen aus allen Positionen und Unternehmen zum Climate Transformation Summit 2023 ein. Die zweitägige Online-Klimakonferenz, laut Haufe Shortlist eine der wichtigsten Nachhaltigkeit-Events 2023, bietet mit interaktiven Panels, Workshops sowie einer Online-Messe zahlreiche Möglichkeiten des gemeinsamen Austauschs und Wissenstransfers.
Mit dem Code Impactify@CTS2023 kannst Du dir jetzt Deinen 20-Prozent-Rabatt auf ein Ticket zum Summit sichern.
Weitere Branchenveranstaltungen, Business-Events und Nachhaltigkeitsmessen für 2023 findest du hier.
Über die Autorin
Lara Obst ist Mitgründerin und Geschäftsführerin von THE CLIMATE CHOICE, der führenden Climate Intelligence- und Lieferanten-Plattform. Sie arbeitet u. a. mit Kunden wie o2 Telefónica und der HiPP Gruppe an der Umsetzung von Projekten zur Transparenz und Dekarbonisierung der Lieferkette.