Dieser Gastartikel wurde verfasst von BamBu - die App für Achtsamkeit & Meditation
Seit 15 Jahren verzeichnen die Krankenkassen eine Zunahme stressbedingter Krankschreibungen. Mehrere Studien belegen alarmierende Zahlen: Von durchschnittlich 15 Fehltagen pro Kopf und Jahr entfallen 2,5 Tage auf psychische Beschwerden wie Depressionen, Angst- und Belastungsstörungen. Die Dunkelziffer der Betroffenen ist viel höher, denn viele Menschen begeben sich wegen der Stigmatisierung mentaler Erkrankungen nicht in Behandlung. Fast die Hälfte aller Frühverrentungen (41 Prozent) haben psychische Erkrankungen als Ursache und mehr als die Hälfte (60 Prozent) der Befragten sagen, dass ihr Leben in den vergangenen drei Jahren noch stressiger geworden ist…
Modernes Arbeiten und die Risiken
Unser Arbeitsleben ist hektisch geworden: Das Tempo ist extrem anhaltend und Stress wird zu einer »Lebensweise«. Wir checken unsere E-Mails mehrmals pro Stunde, schauen auf unser Telefon, sobald eine Benachrichtigung angezeigt wird, surfen in sozialen Netzwerken. Wir unterbrechen laufend unsere Aufgaben, um einen Anruf anzunehmen. Wir haben zunehmend Schwierigkeiten, unsere Aufmerksamkeit, unsere Widerstandsfähigkeit und eine konstruktive Atmosphäre aufrechtzuerhalten, die es uns ermöglicht, Veränderungen harmonisch zu führen.
Wir alle haben es zumindest schon mal gespürt oder geahnt: Es ist schwer, leistungsstark zu bleiben und kreativ zu sein, wenn unsere Emotionen verrückt spielen und unser Geist unruhig, gestresst und voller belastender Gedanken ist. Unser Humor und unsere Intuition leiden auch, wenn es unserem Gemüt nicht gut geht. Das Risiko, nicht mehr mit unserer sozialen Intelligenz verbunden zu sein, ist heutzutage besonders groß: Da unsere Kommunikation immer digitaler wird und unsere Arbeitstage durch unzählige Unterbrechungen extrem fragmentiert sind, wird unsere Fähigkeit, eingehende Gespräche zu führen, immer schlechter. Körperliche Signale werden zunehmend ignoriert. Es gibt immer seltener die Gelegenheit für Fragen, Austausch und Resonanz. Und ein hohes Maß an Stress schränkt den Zugang zu unserer Empathie und unserem Wohlwollen noch einmal zusätzlich ein.
Wir haben zudem das Gefühl, dass sich alles um uns herum beschleunigt – allerdings handelt es sich hierbei wirklich nur um ein Gefühl, da sich die Zeit, die wir jeden Tag haben, ja nicht ändert! Im Laufe des Jahres vergessen wir oft, was wir gerne tun. Deshalb ist es wichtig, sich daran zu erinnern, was gut für uns ist und sich nicht im Labyrinth der Arbeit und der Verpflichtungen zu verlieren. Der Schlüssel ist jedoch, sich unserer Zeit bewusst zu werden. Damit neue Ideen aus den Tiefen unseres Bewusstseins auftauchen können, ist es wichtig, einen ruhigen und klaren Geist zu haben. Indem wir trainieren, mentale Turbulenzen loszulassen, können wir durch Achtsamkeit und Meditation allmählich die natürliche Klarheit und Ruhe des Geistes wiedererlangen, die der Intuition und Kreativität förderlich sind.
Authentischer im Beruf: Meditation ist der Schlüssel
Dass Meditation gegen Stress, Angststörungen und Depressionen hilft, gilt inzwischen als belegt. Sich mit dem Geist zu befassen, führt zu erstaunlichen Veränderungen unserer Gehirn-Biologie. Und es macht Spaß. Meditation ist eher bekannt dafür, dass sie uns beruhigen kann, aber sie ist auch ein ausgezeichneter Spiegel für mehr Selbsterkenntnis: Sie ermöglicht uns, die Haltung eines Beobachters einzunehmen und unsere Gedanken und ihr Eigenleben mit einer gewissen Distanz wahrzunehmen. Dadurch können wir Aspekte von uns selbst erkennen, die wir sonst übersehen oder ignorieren würden.
Die feinere Kenntnis, die wir über uns selbst gewinnen, ist der Schlüssel für mehr Authentizität in unserem Umgang mit anderen – vor allem im Berufsleben. Menschen spüren, ob andere Menschen authentisch sind und schätzen es, wenn Teamleiter*innen oder Manager*innen »sie selbst« sein können.
Nur – wie geht das? Hier kommen unsere 5 Tipps für mehr Achtsamkeit im Job.
1. Hyperverbindung vermeiden: Digital Detox
Schon mal von »Infobesity« gehört? Informationsüberflutung führt dazu, dass unser Gehirn überlastet: Unser Stresslevel steigt, unsere Konzentration, unsere Körperhaltung und unser Schlaf leiden, das Suchtpotenzial steigt, unsere Beziehungen zu anderen Menschen leiden und sie führt dazu, dass die Grenzen zwischen unserem persönlichen und beruflichen Leben zunehmend verschwimmen… Ein achtsamer Umgang mit Smartphone & Co. hilft uns, zurückzutreten und die Kontrolle wiederzugewinnen. Das Wichtigste ist, dass wir aus dem ständigen Strom, dem Autopiloten herauskommen und unsere Technik verwenden, wann wir es wollen. Dafür können wir eine Liste schreiben mit Gewohnheiten, auf die wir nicht mehr zurückfallen wollen: Zum Beispiel, dass wir zwei Stunden vor dem Schlafengehen oder mindestens eine Stunde nach dem Aufstehen nicht mehr aufs Telefon schauen. Oder dass wir in Zukunft nur noch drei Mal am Tag E-Mails checken. Wir können ab und zu eine Stunde lang trainieren, auf Technik zu verzichten und immer höher gehen, bis wir auch mal einen ganzen Tag am Wochenende offline sind. Ziel ist es nicht, komplett auf Technologie zu verzichten, sondern eine friedlichere Beziehung damit aufzubauen. Ohne sich schuldig zu fühlen oder sich selbst zu verurteilen.
2. Überzeugungen und Glaubenssätze identifizieren
Jede*r von uns hat im Laufe der eigenen gelebten Erfahrungen, Jobs und Ausbildungen eine Reihe von Überzeugungen (Glaubenssätzen) verinnerlicht – manchmal positiv, manchmal negativ. Sie sind so tief verwurzelt, dass wir uns ihrer nicht immer bewusst sind. Wir können ohne Selbstzensur daran denken, was uns einfällt und was wir für möglich halten oder nicht. Was allerdings hilft, ist: Wir können das, was wir denken, auch in Frage stellen. Ist das wirklich die Realität? Kann ich wirklich sicher sein, dass dieser oder jener Gedanke wahr ist? Die Praxis der Meditation kann unsere Wahrnehmung schärfen, um die Realität besser sehen zu können.
3. Arbeitsbelastung reduzieren
Indem wir trainieren, in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren, können wir durch die Meditationspraxis die Wahrnehmung der Arbeitsbelastung reduzieren und uns wirklich konzentrieren und das genießen, was wir tun. Oft reicht unsere verfügbare Zeit nicht aus, um all unsere Aufgaben abzudecken. Prioritäten schaffen ist wichtig. Wir müssen also sortieren, bewerten und entscheiden! Wir können jeden Morgen versuchen, zu unserer To-Do-Liste zurückzukehren und uns ruhig die Zeit nehmen, um die 3 bis 5 (nicht 10) Hauptprioritäten unseres Tages zu identifizieren. Es wird wie eine Roadmap für die kommenden Stunden sein!
4. Work-Life Balance: Grenzen setzen
Wir können lernen, gesunde Grenzen zu setzen. Indem wir unsere Zeit respektieren, respektieren wir uns selbst. Versuche also so weit wie möglich, dich zu bestimmten Zeiten von der Arbeit zu trennen und lerne, wie man »nein« sagt. Nicht förderlich ist es, wenn wir uns selbst die Schuld geben, wenn unser Gleichgewicht nicht immer optimal ist. Es ist in der Tat unsere Unvollkommenheit, die unsere Menschlichkeit ausmacht. Es hilft, sich zu vergegenwärtigen: Ich bin nicht alleine mit diesem Problem!
5. Sich Auszeiten gönnen
Manche sehen Zeit für sich selbst als Luxus, sogar als Modeerscheinung. Diese Zeit ist jedoch für uns alle notwendig, weil sie uns wieder mit uns selbst verbindet: Nehmen wir uns Zeit für uns, sollten wir sie voll ausnutzen, ohne uns schuldig zu fühlen, weil wir »weniger produktiv« sind oder »Zeit verschwenden«. So stellen wir unser Wohlbefinden wieder in den Mittelpunkt unserer Prioritäten. Und letztlich: So, wie wir über unsere Zeit bestimmen, lehren wir auch andere, sorgsamer mit unserer wertvollen Zeit umzugehen. Alle, die jetzt neugierig geworden sind, können ihre Achtsamkeit im Joballtag mit über 400 Meditationen bei BamBu trainieren. Hier gibt es auch zwei spezielle Programme zum Thema Arbeit & Achtsamkeit: »Meditieren im Herzen der Handlung« und »Der feminine Blickwinkel im Berufsleben«.