Feel Good-Manager*innen (im Engl. auch »Chief Happiness Officer« genannt) wirken als Bindeglied zwischen Organisation, Mitarbeiter*innen und Führungskräften und sind hauptsächlich für das Wohlergehen der Mitarbeiter*innen und das Schaffen einer positiven Unternehmenskultur zuständig. Wie genau das aussieht, kommt dabei sehr auf die individuellen Maßnahmen der einzelnen Feel Good-Manager*innen an. Im Zentrum steht aber immer die körperliche, seelische und geistige Gesundheit der Mitarbeiter*innen. Oder einfach ausgedrückt: Die Arbeit im Feelgood Management macht die Arbeit der anderen besser und schöner.
Feel Good-Management bedeutet allerdings nicht nur die Anschaffung eines Kickers für den Pausenraum und das wöchentliche Feierabendbier mit den Kolleg*innen am Freitag Abend. Es geht hier vor allem darum, die Bedürfnisse und Belange der Mitarbeiter*innen wahrzunehmen und zu prüfen, wie eventuelle Konflikte gelöst oder Verbesserungswünsche umgesetzt werden können.
Tätigkeitsspektrum
Der Aufgabenbereiche von Feel Good-Manager*innen sind dementsprechend vielfältig und abwechslungsreich und erfordern viel Organisationsgeschick, eine soziale Ader sowie auch eine offene Art und viel Kommunikationsstärke. Sie sind Vertrauensperson, Ansprechpartner*in, Ratgeber*in, Eventorganisator*in und Vermittler*in in einem: Es wird also sicherlich nicht langweilig.
Sollte es unter den Kolleg*innen zu Konflikten oder Missverständnissen kommen, sind Feel Good-Manager*innen meist die ersten Ansprechpartner*innen und versuchen, diese Meinungsverschiedenheiten zu lösen und aufzuklären. Auch als Verbindung zwischen Führungskräften und Arbeitnehmer*innen können sie deren Belange geschickt kommunizieren. Häufig erledigen sie aber auch administrative und kaufmännische Tätigkeiten, wie z.B. die Terminplanung und Reisebuchungen, Betreuung des Empfangs und den Einkauf von Lebensmitteln (meist Obst und Getränke etc.) und Büromaterialien.
Feel Good-Management kann neben den organisatorischen und sozialen Aspekten aber durchaus auch Kreativität beinhalten, denn auf die Belange und Anregungen der Mitarbeiter*innen einzugehen, erfordert oft auch innovative Lösungsansätze und »Um-die-Ecke-Denken«. Auch das Vorstellen neuer Ideen, neuer Angebote und Events müssen clever und kreativ verpackt werden, damit sie sowohl bei den Mitarbeiter*innen als auch bei den Führungskräften gut ankommen.
Solche Maßnahmen können u.a. von Yogakursen in den Mittagspausen, über gemeinsames Frühstücken, Team-Events wie Lasertag oder Paintball, bis hin zu Änderungen der Arbeitszeitmodelle (z.B. Gleitzeit, Option auf Home Office oder reduzierte Arbeitszeit, z.B. 70%-Regelung etc.) reichen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, obgleich die Maßnahmen natürlich im Rahmen der gegebenen zeitlichen und finanziellen Ressourcen umsetzbar sein sollten. Je nach Arbeitgeber*in kann es aber durchaus sein, dass dir ein bestimmtes monatliches Budget zugeteilt wird, über das du frei verfügen kannst. Wenn nicht, könnte die Beschaffung eines solchen Budgets ja eine deiner ersten Amtshandlungen sein ;)
Darüber hinaus kannst du auch beim Onboarding neuer Mitarbeiter*innen bzw. beim Offboarding alter Mitarbeiter*innen helfen. Zum Beispiel könntest du gemeinsame Aktionen planen, um die neuen Mitarbeiter*innen schnell ins Team zu integrieren, sie verschiedenen Kolleg*innen vorstellen und ihnen am Anfang bei der Eingewöhnung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Umgekehrt könntest du ein Abschiedsessen oder ein Abschiedsfeierabendbier mit den Kolleg*innen planen, die die Firma verlassen, ein kleines Geschenk im Namen aller besorgen und den Ausstieg so reibungslos wie möglich gestalten. Vor allem in kleineren Firmen bist du in gewisser Weise also ein*e Allrounder*in in Sachen Organisation und Kommunikation.
Allerdings solltest du auch immer darauf achten, dass gewisse Grenzen nicht überschritten werden und du die »Happiness« der Mitarbeiter*innen nicht auf Teufel komm raus erzwingen kannst. Aktionismus kann ganz schnell als solcher enttarnt werden und manchmal bringt z.B. ein gemeinsames Frühstück mehr als aufwändig geplanten Aktionen für neue Mitarbeiter*innen. Denn wie heißt es so schön? Weniger ist manchmal mehr!
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Wie werde ich Feel Good Manager*in?
Da es sich bei dem Feel Good Management um eine sehr junges Tätigkeitsfeld handelt, gibt es noch keine geregelte Ausbildung bzw. einen geraden Karriereweg, der dich auf diesen Beruf vorbereitet. Aufgrund der vielen Überschneidungen mit dem Personalwesen, kann es durchaus hilfreich sein, ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit Schwerpunkt Human Resources, (Wirtschafts-)Psychologie, Organisationsentwicklung oder Pädagogik zu absolvieren. Aber auch Eventmanagement oder Sozialwissenschaften könnte als mögliches Sprungbrett in Frage kommen. Möchtest du direkt nach dem Studium einsteigen, kann es durchaus hilfreich sein, vorher im Rahmen von Praktika und Werkstudententätigkeiten Erfahrungen im Bereich Personal/Recruiting sowie Eventmanagement zu sammeln, je abwechslungsreicher dein Profil, desto besser sind nachher die Chancen auf eine Stelle.
Wichtig ist aber vor allem, dass du neben den Hard Skills auch die richtigen Soft Skills mitbringst. Da der Mensch bei allen Tätigkeiten immer im Fokus liegt, sind hier vor allem Kommunikationsstärke, Empathie und Konfliktmanagement, aber genauso Organisationsgeschick und Kreativität gefragt. Wenn es dir also schwer fällt, auf Menschen zuzugehen, dich in andere hineinzuversetzen oder du z.B. nicht gerne telefonierst oder Kontakt zu anderen suchst, dann ist dieser Beruf vermutlich nicht der Richtige für dich.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dir eine Feel Good Management-Position bei deinem aktuellen Arbeitgeber selbst zu schaffen. Dafür arbeitest du am besten ein konkretes Ideenkonzept aus, welche Projekte du gerne umsetzen möchtest, welche Ziele du verfolgen und wie du deinen Erfolg messen möchtest (z.B. Reduzierung der Krankheitstage oder Kündigungsrate der Belegschaft) und besprichst die Möglichkeiten mit deiner*m Vorgesetzten. Mit innovativen Ideen wie diesen wirst du automatisch zum »Social Intrapreneur« in deinem Unternehmen!
Um dich auf deine Rolle als Feel Good-Manager*in optimal vorzubereiten, gibt es bereits erste Weiterbildungsangebote, die ggf. sogar von deinem Arbeitgeber bezuschusst werden können: Dazu zählt z.B. der Kurs vom Happiness Management Institut, der AHL Akademie oder des Feel Good Online Instituts. Auch einige Industrie-und Handelskammern bieten entsprechende IHK-Zertifikatslehrgänge an, z.B. die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg oder die Handelskammer Hamburg.
Perspektiven
Auch wenn es momentan vergleichsweise noch relativ wenige Stellen im Bereich Feel Good-Management gibt, ist die Prognose für die kommenden Jahre relativ gut. Durch den immer größer werdenden Fachkräftemangel und den wachsenden Ansprüchen der neuen Arbeitsgeneration werden immer mehr Unternehmen, meist Startups im Digital- und Technologie-Bereich, auf Feel Good-Manager*innen setzen. Einerseits können diese als gutes Aushängeschild für die Unternehmen, aber auch als wichtiger Bezugspunkt für Angestellte dienen. Allerdings sollte man immer darauf achten, dass das Unternehmen auch wirklich hinter dem Feel Good-Management steht und dieses nicht nur als PR-Maßnahme oder als eine Art Mitarbeiter*innenmanipulation nutzt. Hierauf sollte bei Bewerbungsgesprächen also am besten immer in Form von unterschwelligem Nachfragen geachtet werden.
Genauere Gehaltsangaben zu einer Stelle im Feelgood Management zu machen, ist schwierig, das Jahresgehalt dürfte aber bei ca. 40.000 Euro brutto liegen - mit entsprechender Erfahrung sind aber durchaus noch Gehaltserhöhungen möglich. Die Höhe der Bezahlung hängt aber vor allem von der Größe des Unternehmens und der Branche ab.
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