Wer beruflich eine sinnstiftende Tätigkeit ausüben möchte, kann sich entweder mit einer eigenen Idee selbstständig machen oder sich auf die Suche nach einer Stelle machen, welche nicht nur den eigenen professionellen Kompetenzen entspricht, sondern in der ebenfalls ein Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft geleistet werden kann. Mit einer solchen Tätigkeit auch gleichzeitig den Lebensunterhalt bestreiten zu können und berufliche Anerkennung zu erhalten, kann sehr erfüllend sein und ist daher für viele erstrebenswert.
Nachhaltigkeit umfasst ein äußerst breites Spektrum an Themen und Berufsfeldern, dementsprechend vielfältig ist die Auswahl an potentiellen Arbeitgebern. So gut wie jeder fachliche Hintergrund ist mit einer Tätigkeit in der »grünen Branche« vereinbar. Diese reicht von Entwicklungszusammenarbeit über Finanzdienstleister bis hin zu Unternehmensberatungen u.v.m. Da Bonn bis 1999 Regierungssitz der Bundesrepublik war, sind in Bonn einige Nichtregierungsorganisationen (NGOs) angesiedelt.
Wer Angestellte*r in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen sein möchte, kann dabei gezielt nach Arbeitgebern Ausschau halten, dich sich nicht nur neben ihrer eigentlichen Geschäftstätigkeit für nachhaltige Projekte engagieren oder Energieeffizienzmaßnahmen durchführen, sondern die Nachhaltigkeit als Kern ihrer unternehmerischen Aktivitäten verankert haben und mit ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung einen unmittelbaren positiven Impact ausüben.
Wer hingegen seine eigene Geschäftsidee verwirklichen möchte, hat in Bonn die Möglichkeit, Mitglieder in einer der zahlreichen Coworking Spaces zu werden. Neben Büroräumen und einer angenehmen Arbeitsatmosphäre haben diese in der Regel weit mehr zu bieten: zahlreiche Workshops, Events oder auch Förderprogramme helfen bei der Umsetzung der Idee. Außerdem finden Gründer*innen hier ein wertvolles Netzwerk und eine unterstützende Community.
Etwas weiter gehen die sog. Maker Spaces oder Fab Labs. In diesen Prototypenwerkstätten können z.B. technische Produkte in Kleinserie produziert und getestet werden. Hierfür steht in den Maker Spaces die entsprechende technische Ausstattung, z.B. 3D-Drucker, zur Verfügung.
Eine Übersicht über die Vielfalt an potentiellen nachhaltigen Arbeitgebern aus Non-Profit-Sektor, Privatwirtschaft sowie Coworking- und Maker Spaces in Bonn geben wir dir im Folgenden.
Non-Profits und Social Entrepreneurs
International Rescue Committee (IRC)
Das International Rescue Committee leistet in über 35 Ländern Hilfe für Geflüchtete, Kriegsopfer und Menschen in Krisenregionen. Der deutsche Zweig des IRC legt seinen Fokus auf die Ermöglichung von Bildung für geflüchtete Kinder und Jugendliche sowie die Integration in den Arbeitsmarkt, z.B. durch Seminare oder Weiterbildungsangebote.
Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation setzt sich für globale Gerechtigkeit und den Erhalt der Lebensgrundlagen ein. Themenfelder der durchgeführten Lobby- und Kampagnenarbeit sind u.a. internationale Klimapolitik, Unternehmensverantwortung sowie Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Im Fokus steht dabei der Austausch mit Politik, Öffentlichkeit sowie wissenschaftlichen Akteuren.
Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen
Die Stiftung unterstützt die Umsetzung der Agenda 21 der Vereinten Nationen, welche die Ziele einer Nachhaltigen Entwicklung auf nationaler Ebene verankern soll. Dabei werden gemeinnützige Organisationen und Initiativen in NRW durch Projektberatung und -finanzierung gefördert. Die Schwerpunkte liegen dabei u.a. auf Umweltbildung, Ressourcenschonung sowie Fairer Handel.
Bonner Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen
Dieses »Leadership-Programme« richtet sich an Führungskräfte aus Wirtschaft, Behörden und Organisationen. Dabei sollen Kompetenzen und Kontakte vermittelt werden, um gesellschaftliche Herausforderungen außerhalb enger fachlicher Grenzen aktiv anzugehen. Dabei setzt das Programm auf die Methode des »Erfahrungslernens« an ungewöhnlichen Orten wie z.B. Gefängnissen, Börsen oder Fabriken.
Der Finanzdienstleister Forst Finance bietet Walddirektinvestments für private und institutionelle Anleger, die zur Förderung von Aufforstungs- und Artenschutzprojekten in Lateinamerika und Südostasien beitragen. Ziel ist die Schaffung einer Symbiose zwischen langfristigem Umweltschutz und attraktiven Geldanlagen.
Bei dem Beratungsunternehmen handelt es sich um eine Ausgründung von Forest Finance. Schwerpunkte der Beratung sind die Entwicklung, Umsetzung und Zertifizierung nachhaltiger Waldwirtschafts-, Agroforst- und integrierter Landnutzungsprojekte sowie Klimaschutz und CSR. Zu den Kund*innen gehören u.a. Unternehmen, Investor*innen sowie NGOs und öffentliche Organisationen.
Die genossenschaftlich organisierte Gesellschaft bietet im Auftrag der Bundesregierung Maßnahmen zur Förderung der Entwicklungszusammenarbeit sowie des bürgerlichen Engagements an. Das Angebotsspektrum umfasst finanzielle Förderung, Beratung sowie Qualifizierungen und richtet sich sowohl an Initiativen als auch an Einzelpersonen.
Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Die GIZ begleitet nationale und internationale Lern- und Veränderungsprojekte, z.B. zu den Handlungsfeldern ländliche Entwicklung, nachhaltige Infrastruktur sowie Staat und Demokratie, aber auch die berufliche Qualifizierung für Migrant*innen. Auftraggeber sind vor allem Entwicklungs-, Bildungsorganisationen und Regierungen.
Hochschulen und Forschungsinstitute
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
Die Alanus Hochschule knüpft sowohl in der Lehre als auch in der Forschung Verbindung zu Nachhaltigkeits-Themen. Zu den Forschungsbereichen gehören u.a. Bildung & gesellschaftliche Innovation, wirtschaftliche Innovationen für Nachhaltigkeit, Social Banking sowie künstlerische Therapien. Außerdem wurde die Alanus Hochschule vom TransFair e.V. als »Fairtrade-University« ausgezeichnet.
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Das in die Hochschule integrierte Internationale Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) verknüpft sowohl hochschulinterne Akteure als auch externe Kooperationspartner und setzt das Nachhaltigkeitskonzept auf Ebene von z.B. Forschung und Lehre, Beschaffung sowie baulichen Maßnahmen in die Praxis um. Die Hochschule bietet in allen Fachbereichen verschiedene nachhaltigkeitsbezogene Studienmodule sowie eine »Nachhaltigkeitssprechstunde« an.
Coworking Spaces
Diese Coworking Space richtet sich an Selbstständige, Freiberufler*innen und Start Ups, die gerne in einer kreativen Atmosphäre arbeiten wollen und den Austausch mit einer Community aus Gleichgesinnten suchen. Von Einzel-Steharbeitsplätzen über Teambüros bis hin zu Konferenzräumen bietet die Einrichtung verschiedene Optionen. Darüber hinaus punktet Coworking Bonn mit weiteren Services, darunter Social Events, Web-Fotografie sowie die professionelle Erstellung von Podcasts und 360-Grad-Videos.
Die in einem ehemaligen Schulgebäude an den »Bachhöfen« ansässige Coworking Space befindet sich unmittelbarer Nähe eines lebhaften Viertels mit z.B. Kunstgalerien, Restaurants und Cafés. Neben Schreibtischplätzen mit flexiblen Konditionen steht auch ein Besprechungsraum für bis zu 8 Personen zur Verfügung.
Maker Spaces, Netzwerke und Events
Diese offene, gemeinnützig geführte Werkstatt hat für technikaffine Bastler*innen und Hacker*innen einiges zu bieten: Neben Kursen wie »Betreutes Basteln« oder »Bastelmittwoch«, bei denen Unterstützung für die Umsetzung von Projekten gegeben wird, finden auch Vorträge und Workshops zu eher ungewöhnlichen Themen wie »Sinnlos-Maschinen« oder »Robotersumo« statt.
Du kennst weitere nachhaltige Unternehmen, Organisationen, Forschungseinrichtungen, Netzwerke oder Coworking Spaces in Bonn, die du gerne in dieser Liste sehen möchtest? Her damit! Schreib uns einfach eine Nachricht an: team@nachhaltigejobs.de
Kommt Köln für dich als Arbeitsort auch in Frage? Dann könnte unser Artikel “Nachhaltig arbeiten in Köln” auch interessant für dich sein!