Mit der App ubiMaster werden Schüler*innen und Nachhilfelehrer*innen wortwörtlich auf Knopfdruck miteinander verbunden. Wie gelingt das und wie sieht das Konzept dahinter aus? Was unterscheidet ubiMaster von anderen Online-Nachhilfeanbietern?
Jana Krotsch: Den wesentlichen Vorteil und Unterschied macht die ubiMaster-Flatrate, wie man sie von Handy- oder Streamingverträgen kennt. Jede*r Nutzer*in kann jederzeit und so oft er*sie will unseren Service in Anspruch nehmen. Und wir stellen sicher, dass tatsächlich eine richtige Lehrkraft auf Knopfdruck verfügbar ist.
Möchten Sie etwas über Ihren persönlichen Weg erzählen? Wie sind Sie auf die Idee mit der Nachhilfe-App gekommen und was war die Motivation dahinter?
Jana Krotsch: Ich habe selbst drei Kinder im Schulalter – da ist häufig Action zu Hause und auch manchmal Ratlosigkeit bei den Hausaufgaben. Mein Mann und ich helfen dann und erklären, jedoch können wir das auch nicht zu jedem Zeitpunkt machen. Da kam die Idee für Expert*innen, die Kinder immer hinzuziehen können…
*Inwieweit trägt ubiMaster zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei? Worin liegen die Vorteile digitaler Nachhilfe und nach welchen Kriterien werden die Nachhilfelehrerinnen ausgewählt?**
Jana Krotsch: Viele Eltern haben entweder nicht die Möglichkeit oder manchmal auch nicht das Wissen, ihren Kindern zu helfen. Dazu kommt, dass individuelle Nachhilfestunden mit Kosten von jenseits von 100 Euro pro Monat häufig für Familien auch zu teuer sind. Die unbegrenzte ubiMaster Hausaufgabenhilfe startet bereits ab 19 Euro pro Monat und ist dazu förderfähig. Außerdem arbeiten wir mit Unternehmen im Bereich Mitarbeitenden-Benefits zusammen. ubiMaster steht dort den Kindern aller Mitarbeiter*innen zur Verfügung, vom Vorstand*von der Vorständin bis zum*r Pförtner*in. Wir wählen die Nachhilfekräfte in einem mehrstufigen Verfahren aus, die Annahmequote beträgt etwa 10%.
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Derzeit können Schüler*innen sich mit Fragen in den Fächern Mathematik und Physik durch ubiMaster Unterstützung holen. Dürfen wir uns auch bald auf Hilfe in anderen Fächern freuen?
Jana Krotsch: Absolut! Wir planen die Erweiterung von ubiMaster in weitere Zielgruppen und Fächer.
Was waren bisher Ihre größten Herausforderungen als Unternehmerin? Glauben Sie, Sie hatten als Frau besondere Hürden zu überwinden?
Jana Krotsch: Man sollte es nicht glauben im Jahr 2021, aber insbesondere bei Investoren gibt es noch erhebliche Vorbehalte gegenüber Gründerinnen. »…Frau und Einzelgründerin, da haben Sie keine Chance«, habe ich nicht nur einmal gehört. Es wird Zeit, das durch erfolgreiche Gegenbeispiele wie ubiMaster zu verändern!
Was würden Sie angehenden Gründerinnen gerne mit auf den Weg geben? Auf welche Entscheidung(en) sind Sie besonders stolz?
Jana Krotsch: Lasst euch nicht beirren, verfolgt eure Idee und zieht es durch. Hört nicht auf alle gutgemeinten Ratschläge und sagt euch jeden Tag »Ein kleines Stück bin ich heute vorangekommen, den Rest schaffe ich auch!«
Was bedeutet Female Leadership für Sie?
Jana Krotsch: Ich glaube, es gibt nicht typisch weibliches oder typisch männliches Leadership. Der Führungsstil ist eher von der persönlichen und beruflichen Prägung abhängig. Ich zum Beispiel verfolge einen inhaltlich getriebenen Führungsstil: Ich vertrete eine Vision, definiere eine Strategie und gebe meinen Management-Kolleg*innen und Mitarbeitenden viel Freiraum, ihren Teil beizutragen. So ähnlich wie der berühmte Kapitän, der seine Seeleute nicht auf die beschwerliche Seefahrt, sondern auf die Südseeinsel als Ziel der Reise einschwört.
Was muss sich in der Wirtschaft und in der Startup-Welt verändern, damit es vor allem weiblichen Entrepreneurinnen leichter gemacht wird, ihr eigenes Business zu gründen?
Jana Krotsch: Hier müssen ganz klar alte Bilder aus den Köpfen raus. Ich höre zum Beispiel ständig Kommentare wie »…aha sie ist Mutter und Gründerin, wenn die Kinder krank sind, steht das Business still«. Dass eine Frau und Mutter ein Unternehmen orchestrieren und führen kann, kommt diesen Leuten anscheinend noch kaum in den Sinn. Ich glaube, da können Politik oder Verbände zwar gegensteuern, aber das wirksamste Mittel gegen die alten Bilder sind neue Bilder: Gründerinnen, die es schaffen! Natürlich müssen diese Bilder transportiert und kommuniziert werden – insofern schon mal danke für dieses Interview!
In welche Richtung soll sich ubiMaster in den kommenden Jahren weiterentwickeln? Wie sehen die nächsten Schritte dorthin aus?
Jana Krotsch: Wir wollen ubiMaster zur führenden Lernplattform für Schüler*innen, Azubis und Studierende im deutschsprachigen Raum etablieren. Danach kommt die internationale Expansion – digitales Lernen ist von überall zugreifbar.
Was ist Ihre Vision für die Zukunft unserer Umwelt und Gesellschaft? Inwiefern sehen Sie hier Ihre Verantwortung als Unternehmerin?
Jana Krotsch: Für mich als dreifache Mutter ist Nachhaltigkeit sehr wichtig – ich möchte, dass meine Kinder und Enkel*innen so wie wir in einer intakten Welt und schönen Natur aufwachsen. Nachhaltigkeit ist jedoch nur erreichbar, wenn wir alle dazu beitragen, insofern ist dies auch eine der Leitlinien für meine unternehmerische Tätigkeit.
Über Jana Krotsch und ubiMaster: Berufstätig, Mutter von 3 Kindern und immer wieder Probleme mit Mathe und den Hausaufgaben. Auf der Suche nach einer passenden Lernunterstützung stieß Jana Krotsch auf Grenzen: Eins-zu-eins Betreuung zuhause – zum Wunschtermin quasi nicht realisierbar, schon gar nicht kurzfristig, wenn es brennt. So wurde die Idee zu ubiMaster geboren: Wenn uns das Smartphone sowieso schon ständig begleitet, warum es dann nicht auch zum Lernen nutzen? Die App stellt eine echte Nachhilfelehrkraft per Knopfdruck zur Verfügung, die sofort Fragen oder Aufgaben per Chat oder Video erklärt. So soll die Chance der Digitalisierung genutzt werden, ohne dass dabei die menschliche Komponente verloren geht. Die Mission von ubiMaster ist es, nicht nur das Lernen außerhalb der Schule, sondern auch die Weiterbildung im Beruf und in der Freizeit neu zu definieren. Nachhilfe per Knopfdruck, ortsunabhängig, jederzeit, sofort.
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