1. Die richtige Technik vorbereiten
Dein Erfolg beginnt mit der Technik. Ein Video-Vorstellungsgespräch erfordert, dass deine Technik reibungslos funktioniert. Stell dir vor, mitten im Gespräch ruckelt dein Video oder der Ton bricht ab – das kann schnell zu einem negativen Eindruck führen. Also, was brauchst du?
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Internetverbindung: Prüfe, ob deine Internetverbindung stabil ist. Ein Geschwindigkeitstest kann dir Klarheit verschaffen, ob alles ausreichend schnell ist.
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Kamera: Nutze eine gute Kamera, am besten eine externe Webcam, die ein klares Bild liefert. Teste alles im Voraus – verwende die Software, die im Interview genutzt wird, und schau, ob Bild und Ton passen. Versuche dabei, die Kamera ungefähr auf Augenhöhe zu haben und das Bild des Gesprächspartners in der Nähe der Kamera zu haben (z.B. am oberen Bildschirmrand bei einer Laptop-Webcam), damit es natürlicher wirkt.
- Mikrofon: Ein qualitativ hochwertiges, externes USB-Mikrofon liegt preislich bei 50 EUR bis 120 EUR. Wenn du regelmäßig an Online-Meetings teilnimmst oder remote arbeitest, könnte sich diese Investition durchaus lohnen, da sie eine bessere Tonqualität und damit eine professionellere Wirkung gewährleistet.
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Software-Check: Lade die Video-Software (Zoom, Microsoft Teams, Google Meet etc.) vorab herunter und vergewissere dich, dass du weißt, wie sie funktioniert. Ein Probedurchlauf mit einem Freund kann dir zusätzliche Sicherheit geben.
Hast du schon einmal erlebt, dass die Technik versagt hat? Das ist ein Lernmoment, der dich nun besser vorbereitet. Plane genügend Zeit ein, um alles in Ruhe zu testen.
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2. Wähle den richtigen Ort
Auch der Ort, an dem du das Interview führst, spielt eine wichtige Rolle. Du möchtest sicherstellen, dass du ungestört und professionell wirkst.
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Hintergrund: Ein aufgeräumter, neutraler Hintergrund sorgt für einen professionellen Eindruck. Ablenkungen wie eine unaufgeräumte Wohnung oder plötzliche Bewegungen im Hintergrund sollten vermieden werden.
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Lichtverhältnisse: Natürliches Licht ist ideal. Setze dich am besten so, dass Licht von vorne auf dich fällt. Wenn das nicht möglich ist, verwende eine Lampe, die dein Gesicht gut beleuchtet.
Ein günstiges Ringlicht kann schon einen großen Unterschied in der Bildqualität machen und sicherstellen, dass du professionell wirkst. Ein weiterer Tipp ist, zwei Lampen links und rechts vor dir zu positionieren, um eine gleichmäßige Ausleuchtung ohne Schatten zu erreichen.
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Ruhezone: Vermeide Hintergrundgeräusche. Sorge dafür, dass du an einem Ort bist, an dem keine lauten Störungen auftreten können – also kein Staubsauger, keine bellenden Hunde und keine Baustellenlärm im Hintergrund.
Frage dich: Wirkt der Raum, den du auswählst, professionell? Du kannst im Zweifel auch jemanden bitten, dir Feedback zu deinem Setting zu geben.
3. Kleide dich passend
Auch wenn du das Gespräch von zu Hause führst, solltest du dich professionell kleiden. Das bedeutet, ein Outfit zu wählen, das der Position und dem Unternehmen angemessen ist.
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Passende Kleidung: Vermeide knallige Farben oder Muster, die ablenken könnten. Ein gut gewähltes Hemd oder eine Bluse in neutralen Tönen funktioniert meistens am besten.
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Komplette Kleidung: Klingt selbstverständlich, aber ziehe dich komplett an – auch untenrum. Falls du aufstehen musst, vermeidest du so peinliche Momente.
Warum nicht das Outfit vorher einmal vor der Kamera testen? So kannst du sicherstellen, dass es vor dem Hintergrund gut aussieht und keinen visuellen Konflikt erzeugt.
4. Vorbereitung auf den Inhalt
Wie bei jedem Vorstellungsgespräch solltest du dich intensiv mit dem Unternehmen und der Stelle beschäftigen. Recherchiere über aktuelle Projekte, Werte des Unternehmens und wie deine Fähigkeiten zur Stelle passen.
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Unternehmensforschung: Was macht das Unternehmen besonders? Welche Projekte sind aktuell? Solche Details zeigen, dass du dich vorbereitet hast und Interesse zeigst.
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Eigene Stärken hervorheben: Sei bereit, über deine bisherigen Erfahrungen und Erfolge zu sprechen. Nimm dir Zeit, Beispiele zu formulieren, die deine Fähigkeiten in relevanten Situationen zeigen.
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Fragen vorbereiten: Ein gutes Video-Interview sollte keine Einbahnstraße sein. Bereite Fragen vor, die echtes Interesse zeigen. Zum Beispiel: „Wie sieht ein typischer Arbeitstag im Team aus?“ oder „Welche aktuellen Herausforderungen gibt es im Projekt?“ Einige Tipps haben wir auch in unserem Artikel Wie du bei Video-Vorstellungsgesprächen glänzt: Erfolgsstrategien und Profi-Tipps
Schon einmal den Faden verloren? Notizen helfen dir, die wichtigsten Punkte parat zu haben, ohne ins Stocken zu geraten.
5. Körpersprache und Blickkontakt
Im Video-Interview ist die Körpersprache genauso wichtig wie im persönlichen Gespräch. Auch wenn ihr euch nicht physisch gegenübersteht, solltest du darauf achten, wie du wirkst.
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In die Kamera schauen: Halte den Blick auf die Kamera, nicht auf den Bildschirm. Das vermittelt den Eindruck von Augenkontakt und lässt dich präsent und aufmerksam wirken.
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Aufrechte Haltung: Setz dich gerade hin, vermeide ein Herumfuchteln mit den Händen oder das Spielen mit Gegenständen. Deine Gestik sollte ruhig und kontrolliert sein.
- Gestik einsetzen: Nutze dezente Gestik, um natürlich zu wirken. Halte deine Hände im Bildbereich, um deine Aussagen zu unterstreichen, aber vermeide übertriebene Bewegungen, die ablenken könnten. Falls du dir unsicher bist, probiere es vorab aus und schaue dir an, wie deine Gesten wirken. Zu wenig Bewegung kann statisch wirken, aber zu viel lenkt ab. Finde eine Balance, die deine Aussagen unterstützt.
Stell dir vor, du wärst selbst der Interviewer: Würde deine Körpersprache einen positiven Eindruck hinterlassen?
6. Notizen sinnvoll einsetzen
Notizen sind beim Video-Interview absolut in Ordnung, solange du sie geschickt verwendest. Das Ziel ist, vorbereitet zu sein, aber nicht, als würdest du ein Skript ablesen.
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Schlüsselpunkte: Schreibe dir nur Schlüsselwörter oder Stichpunkte auf, um im Gespräch flexibel zu bleiben. So vermeidest du monotones Ablesen.
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Positionieren der Notizen: Lege die Notizen so ab, dass du schnell und unauffällig darauf schauen kannst, ohne den Augenkontakt zur Kamera zu verlieren.
Frag dich selbst: Könnte ich das Interview auch ohne Notizen führen? Wenn ja, dann hast du das richtige Maß gefunden.
7. Das Gespräch proben
Proben schafft Sicherheit.
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Freunde oder Familie: Übe das Gespräch mit anderen Personen, um Unsicherheiten zu beseitigen. Bitten deine Partner, ehrliches Feedback zu deiner Körpersprache und deinem Ausdruck zu geben. Führe das Übungsgespräch möglichst realistisch durch, inklusive Kleidung und Setup. Dies hilft dir, dich an die Situation zu gewöhnen und sicherer zu werden.
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Aufzeichnung zur Selbstanalyse: Nimm dich selbst auf, um Verbesserungen vorzunehmen. Achte darauf, wie deine Stimme klingt und ob deine Antworten klar verständlich sind. Wiederhole dies, bis du dich wohl fühlst. Beobachte auch, ob du Pausen sinnvoll einsetzt oder zu schnell sprichst. Achte auf deine Mimik, um sicherzustellen, dass sie zu deinen Aussagen passt.
8. Umgang mit unerwarteten Situationen
Technikprobleme oder andere unerwartete Ereignisse können jederzeit passieren. Wichtig ist, ruhig und professionell zu bleiben.
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Plan B bereithalten: Wenn die Verbindung abbricht, sei darauf vorbereitet, das Gespräch neu zu starten. Gib dem Interviewer im Voraus deine Telefonnummer für den Notfall.
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Ehrlich bleiben: Wenn etwas schiefgeht, erkläre kurz, was passiert, und setze das Gespräch danach entspannt fort. Ein Moment der Ehrlichkeit und Professionalität hinterlässt oft einen besseren Eindruck als Panik.
Wie würdest du reagieren, wenn dein Ton plötzlich ausfällt? Mit einer kleinen Vorbereitung auf solche Szenarien bleibst du in solchen Momenten ruhig und souverän.
9. Nachbereitung: Follow-up nicht vergessen
Nach dem Interview ist vor der Entscheidung. Es ist wichtig, das Gespräch richtig abzuschließen und einen positiven Nachklang zu hinterlassen.
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Dankes-E-Mail: Schicke eine kurze, freundliche Dankesmail an die Interviewer. Erwähne darin, dass du dich über das Gespräch gefreut hast und noch interessierter an der Stelle bist.
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Reflexion: Nimm dir etwas Zeit, um das Interview zu reflektieren. Was lief gut? Was würdest du beim nächsten Mal anders machen?
Eine einfache Frage: Wie würdest du selbst dein Interview bewerten? Selbstkritik hilft dir, dich kontinuierlich zu verbessern.
Fazit
Ein Video-Vorstellungsgespräch unterscheidet sich zwar in manchen Aspekten von einem persönlichen Gespräch, aber die Grundlagen sind ähnlich: Vorbereitung, Professionalität und Selbstbewusstsein sind Schlüsselfaktoren. Technische Vorbereitung, eine ruhige Umgebung, gezielte inhaltliche Recherche und ein freundliches Auftreten können dir helfen, das Beste aus dem Interview herauszuholen.
Denk daran, dass jedes Interview eine Chance ist, dich zu verbessern und zu lernen. Mit der richtigen Vorbereitung und einer positiven Einstellung kannst du den nächsten Schritt in deiner Karriere selbstbewusst angehen. Viel Erfolg beim nächsten Video-Vorstellungsgespräch!