Dieser Gastartikel wurde verfasst von Nadia El-Edrissi von YoungCapital.
Die Arbeit im sozialen Bereich bietet ein breites Feld an Berufschancen und ist gut geeignet, wenn du in deiner alltäglichen Arbeit Menschen helfen möchtest. Soziale Berufe umfassen die Arbeit in der Pflege, dem Gesundheitswesen sowie dem Pädagogik- und Bildungswesen. In diesen Bereichen besteht großes Zukunftspotential, denn in Deutschland leidet der soziale Sektor auch weiterhin an einem großen Fachkräftemangel.
Voraussetzungen für soziale Berufe
Welche Voraussetzungen solltest du für die Ausübung eines sozialen Berufs mitbringen? Grundsätzlich solltest du die Arbeit mit Menschen mögen und einfühlsam, empathisch und hilfsbereit sein. Auch ist eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise wichtig sowie eine offene Haltung gegenüber spontanen Situationen. Die Arbeit in sozialen Berufen kann sehr fordernd sein, da man sich unter anderem in Extremsituationen wiederfindet, die sich mit Schicksalsschlägen, Tod und Gewalt befassen. Dich sollte daher nichts so schnell aus der Ruhe bringen und statt in Panik zu verfallen, solltest du einen kühlen Kopf bewahren. Eine stabile Persönlichkeit und eine hohe Belastbarkeit sind daher Grundvoraussetzungen.
Im Folgenden stellen wir dir 5 Berufe im sozialen Bereich vor, die kein Studium benötigen, jedoch eine Ausbildung. In manchen Berufen wird als Zulassungsbeschränkung für die Ausbildung ein Realschulabschluss oder Hauptschulabschluss vorausgesetzt.
Du suchst nach einem Job mit Sinn?
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Erzieher:in
Hast du Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen? Dann ist der Beruf des/der Erzieher:in eventuell genau richtig für dich! Erzieher:innen arbeiten jedoch nicht ausschließlich im Kindergarten - es gibt noch viele Einrichtungen, wie beispielsweise Ferienheime oder Jugendheime, in denen sie tätig sind. Als Erzieher:in kommen viele verschiedene Tätigkeiten auf dich zu, wie beispielsweise das Musizieren, Spielen und Basteln. Es ist die Aufgabe der Erzieher:innen, junge Menschen in ihrer geistigen, sozialen und körperlichen Entwicklung zu stärken.
Um als Erzieher:in zu arbeiten, ist eine zweijährige Berufsausbildung sowie ein einjähriges Praktikum in einer sozialen Einrichtung erforderlich. Für die Ausbildung wird mindestens ein Realschulabschluss verlangt.
Heilerziehungspfleger:in
Heilerziehungspfleger:innen befassen sich mit der pädagogischen Betreuung und Pflege von geistig und/oder körperlich behinderten Menschen und unterstützen diese für eine möglichst selbstständige Lebensführung. Die Betreuung kann hierbei stationär oder ambulant erfolgen.
Neben pflegerischen Tätigkeiten, wie dem Waschen und Essen, ist Kreativität auch wichtig. Je nach Behinderung regen Heilerziehungspfleger:innen die Betreuten zum Malen, Musizieren oder sportlichen Aktivitäten an.
Eine Ausbildung dauert an die 2 bis 3 Jahre und als Zulassungsvoraussetzung wird je nach Bundesland mindestens ein Hauptschulabschluss und ein einjähriges Praktikum verlangt.
Haus- und Familienpfleger:in
Der Beruf des/der Haus- und Familienpfleger:in ist ein abwechslungsreicher Job, der den Fokus auf eine Unterstützung auf Einzelpersonen oder Familien in schwierigen Familienverhältnissen oder Krisensituationen legt. Die Unterstützung dauert meistens nur eine kurze Zeit an, wenn beispielsweise ein Elternteil erkrankt und sich nicht um die Kinder kümmern kann. Die Haus- und Familienpfleger:innen unterstützen behinderte oder kranke Kinder, Erwachsene oder ältere Menschen in ihrem Alltag. Dabei kann die Hilfe im Haushalt erfolgen, wie beispielsweise durch das Kochen, Waschen, Putzen, Aufräumen oder Einkaufen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Betreuung und Beratung. Die Abholung von Kindern aus der Schule und die spielerische Beschäftigung sind Beispiele für Tätigkeiten, die unter das Feld der Betreuung fallen. Die Beratung kann auf verschiedene Arten erfolgen. Als Haus- und Familienpfleger:in kannst du beispielsweise beim Ausfüllen von formellen Unterlagen wie Rechnungen helfen. Grundsätzlich wird der Beruf in dem Zuhause der pflegebedürftigen Person durchgeführt. Jedoch kann der/die Haus- und Familienpfleger:in auch in verschiedenen Einrichtungen zum Einsatz kommen, wie z.B. in einer Behindertenwerkstatt, im Altenheim, in Haus- und Wohngemeinschaften und psychiatrischen Einrichtungen.
Für den Beruf des/der Haus- und Familienpfleger:in ist eine Ausbildung notwendig und wird meist als Zulassungsvoraussetzung die mittlere Schulreife verlangt. Die Ausbildung an sich umfasst 3 Jahre.
Sozialassistent:in
Ein weiterer Beruf, der dem Beruf des/der Haus- und Familienpfleger:in ähnelt, ist der Beruf des/der Sozialassistent:in. Als Sozialassistent:in unterstützt du Sozialpädagog:innen und Erzieher:innen in ihren Tätigkeiten, meistens im privaten Haushalt. Jedoch gehören auch Alten- oder Pflegeeinrichtungen, Wohnheime und Kitas zu den Einsatzorten. Die Tätigkeiten der Sozialassistent:innen reichen, wie bei Haus- und Familienpfleger:innen, von pflegerischen Tätigkeiten bis hin zur Betreuung und Unterstützung bei täglichen Aufgaben wie dem Kochen, Putzen und Waschen.
Der Beruf des/der Sozialassistent:in ist besonders spannend, wenn du grundsätzlich an der Arbeit von Sozialpädagog:innen interessiert bist, jedoch nicht Soziale Arbeit studiert hast. Denn um als Sozialpädagog:in tätig werden zu können, braucht man einen Studienabschluss in Sozialer Arbeit. Der Beruf des/der Sozialassistent:in ist also die perfekte Wahl, wenn du nicht studieren, aber nah an der Arbeit von Sozialpädagog:innen anknüpfen möchtest.
Für die Ausbildung des/der Sozialassistent:in ist je nach Bundesland mindestens ein Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss notwendig. Die Ausbildung dauert in der Regel 2 Jahre.
Ergotherapeut:in
Ein weiterer spannender Beruf im sozialen Bereich ist die Arbeit als Ergotherapeut:in. Ergotherapeut:innen unterstützen Menschen mit psychischen und physischen Einschränkungen, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Als Ergotherapeut:in entwickelt man Behandlungspläne und führt Therapien durch, um Patient:innen in ihrer Motorik und Sensorik zu stärken. Je nach individuell erstelltem Behandlungsplan üben Ergotherapeut:innen mit ihren Patient:innen Grundfertigkeiten wie das Essen, Waschen, Anziehen, Schreiben und Einkaufen. Generell arbeitet man eng mit Ärzt:innen und Krankenpfleger:innen zusammen, da Behandlungspläne besprochen und in Einklang gebracht werden müssen.
Als Ergotherapeut:in kann man entweder in einer Fachpraxis, in sonderpädagogischen Einrichtungen oder in Krankenhäusern arbeiten. Der Arbeitsalltag ist sehr vielseitig, da die Therapie auf jede:n und Patient:in individuell angepasst werden muss.
Für den Beruf des/der Ergotherapeut:in ist eine zweijährige Ausbildung notwendig. Als Zulassungsvoraussetzung wird ein Realschulabschluss verlangt. Jedoch ist es auch mit einem Hauptschulabschluss möglich, Ergotherapeut:in zu werden. Sofern du bereits eine abgeschlossene Ausbildung in einem anderen Beruf hast, kannst du dich ebenfalls für die Ausbildung bewerben.
Fazit
Es gibt eine Vielzahl an Berufen im sozialen Bereich, für die kein Studium benötigt wird. Eins haben alle vorstellten Berufe gemein: Es geht darum, Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen.
Bist du dir dennoch nicht sicher, in welchen konkreten Beruf du im sozialen Bereich gehen möchtest? Dann kann ein Praktikum sehr hilfreich sein. Ein Praktikum ermöglicht es dir, den Beruf in der Praxis zu erleben und erste Eindrücke des Berufsalltags zu sammeln. Ein absolviertes Praktikum solltest du in jedem Falle in deinem Bewerbungsschreiben erwähnen, da es sich positiv auf deine Bewerbung auswirkt. Eine Praktikumsstelle kannst du einfach über Jobbörsen finden sowie direkt über soziale Einrichtungen wie Kindergärten, Krankenhäusern und Behindertenwerkstätten.