Checkliste für deine perfekte Online-Bewerbung

Bewerbungsmappen aus richtigem Papier zum Anfassen? Die sind inzwischen äußerst selten und digitale Bewerbungen längst Standard geworden. Bei vielen Jobsuchenden treten immer mal wieder Unsicherheiten darüber auf, wie man Online-Bewerbungen am besten anstellt. Was schreibe ich eigentlich in eine E-Mail-Bewerbung? Wie fülle ich Bewerbungsportale richtig aus? Diese Checkliste von Bewerbungscoach Christian B. Rahe bringt Licht in den Dschungel der Online-Bewerbungen!
Mann im Hemd am Schreibtisch mit Laptop und Notizblock, Perspektive von oben
Photo by Tyler Franta on Unsplash
von Charlotte Clarke, 4. Februar 2021 um 06:17

Nahezu 100 % der Bewerbungen laufen heute online ab. Und obwohl das schon seit über zwei Jahrzehnten ein gängiger Kanal ist, herrscht immer wieder Unsicherheit darüber, wie es Bewerber*innen am besten anstellen.

Inzwischen lassen sich bei Online-Bewerbungen bereits mehrere Zugangswege unterscheiden:

  • klassisch per E-Mail mit Dokumentenanhang
  • Karriereseite mit eigenem Bewerbungsportal des Arbeitgebers
  • Bewerbungsplattform Dritter
  • Bewerbungs-App

Wenn es um die Frage geht, welcher Zugang der beste ist, liegt die Antwort klar auf der Hand: Das Bewerbungsportal des Arbeitgebers bietet den direkten und komfortabelsten Weg – nicht unbedingt für Bewerber*innen, dafür aber für Arbeitgeber. Hier landen die Bewerbungen direkt in der Software der Personalabteilung und unnötige Medienbrüche werden vermieden. Bei einem persönlichen Kontakt zu Personaler*innen oder Hiring Manager*innen kann auch die direkte E-Mail ein probater Weg sein.

Bewerbungsplattformen Dritter (wie z. B. Stepstone oder Indeed) sind zweite Wahl, zumal die Bewerbungsdaten von den Arbeitgebern erst dort »abgeholt« und in das eigene Bewerbungsmanagementsystem übernommen werden müssen. Bewerbungs-Apps bieten teils für beide Seiten gewisse Extras oder Vereinfachungen. Immer häufiger sind Bewerbungen per App mit einer Innovation oder einer besonderen Kommunikation verbunden, z. B. mit Video-Formaten.

Wird in Stellenanzeigen noch eine postalische Bewerbung angeboten und ist dabei zudem eine E-Mail-Adresse genannt, ist der digitale Weg vorzuziehen. Dennoch kann es in begründeten Einzelfällen zielführend sein, eine Bewerbung auf Papier einzureichen, vielleicht sogar mit einer höchstpersönlichen Übergabe.

Geht es dann an die Gestaltung der Bewerbungsunterlagen oder die begleitende Kommunikation, sollten ein paar Dinge beachtet werden:

[x] Schreibe einen Betreff, der die Aufmerksamkeit der*des Personaler*in erregt und aussagekräftig ist. Gleichzeitig sollte klar sein, für welche Position Du Dich bewirbst.
[ ] Verfasse eine E-Mail, die bereits die wesentlichen Argumente für Deine Einladung enthält und kurz gehalten ist. Du kannst durchaus die ersten Absätze Deines Bewerbungsanschreibens in die E-Mail übernehmen.
[ ] Halte Dich grundsätzlich an kaufmännische Standards und den Knigge, insbesondere bei Anrede und Grußformel. Außerdem ist eine E-Mail kurz zu halten.
[ ] In den Fuß Deiner E-Mail gehören Dein Name, Deine Anschrift und Kontaktdaten.
[ ] Meistens wünschen Arbeitgeber Deine Bewerbungsunterlagen als ein zusammengefasstes PDF, welches nicht mehr als 5 MB umfasst und mit Deinem Namen benannt sein sollte. Das PDF-Format ist weithin akzeptiert und verursacht am wenigsten technische Probleme. Um mehrere PDF-Dateien (z. B. Anschreiben, Lebenslauf und Bewerbungsanlagen) zu einer einzigen Datei zusammenfügen, bieten sich diverse Online-Dienste oder entsprechende Software an.
[ ] Nutzt Du ein Bewerbungsportal, achte auf die vollständige und korrekte Erfassung Deiner Qualifikation. Sollte Deine individuelle einmal nicht in das vorgegebene Raster passen, füge sie kreativ angepasst ein. Auch nicht vollständig abgeschlossene Bildung kannst Du angeben.
[ ] Sorge für einen zeitlich lückenlosen Lebenslauf bei der Erfassung.
[ ] Gibt es ein freies Textfeld wie »Bemerkungen« oder »Was wir sonst noch über Sie wissen sollten …«, nutze dieses, um Deine Job-Motivation oder Dein Alleinstellungsmerkmal bzw. Deine Ich-Marke klarzustellen.

Online-Bewerbung ist nicht gleich Online-Bewerbung. Zahlreiche Möglichkeiten und ebenso viele Chancen liegen in der richtigen Wahl des Kontaktweges. Bedenke, dass der Bewerbungsprozess nicht mit dem Abschicken Deiner Bewerbung beginnt, sondern vielmehr mit der Reflexion zu Dir selbst, der Recherche des für Dich richtigen Arbeitgebers sowie des Vorab-Telefonats.

Mehr Informationen, wie du deine digitale Bewerbung perfekt darstellst, findest du auf Christians Homepage.

Viele weitere Hilfestellungen, wie du einen sinnerfüllten Job findest und deinen Wunsch-Arbeitgeber auch von deinen Potenzialen überzeugst, findest du im neuen Buch von Bewerbungscoach Christian B. Rahe: »Ehrlich Bewerben - Wie Du Arbeitgeber Deines Traumjobs mit wahrlich einzigartigen Bewerbungsschreiben von Deiner Persönlichkeit und Motivation überzeugst – besonders geeignet für Quereinsteiger.« (ISBN-13: 979-8624510937).

Gute Quellen für deine Jobsuche

Bei der Suche nach passenden Stellen im Nachhaltigkeitsbereich empfiehlt es sich, sich auf spezialisierten Jobbörsen zu tummeln - hier veröffentlichen Non-Profits, soziale Organisationen und nachhaltige Unternehmen besonders gern ihre Stellen. Wir haben für dich eine Übersicht über die besten fachspezifischen Stellenmärkte für den Sozialen Sektor (Soziale Arbeit, Entwicklungszusammenarbeit, Gesundheit & Bildung), die Umwelt-Branchen (Naturschutz, Umwelttechnik, Geowissenschaften, Landwirtschaft und Ökologie) sowie Erneuerbare Energien erstellt. Probiere deine gezielten Suchbegriffe gleich mal aus!

Nur wenige passende Stellenanzeigen zu finden?

Falls du bei deiner Recherche nur wenige passende Stellenanzeigen findest, muss es nicht zwingend bedeuten, dass es diese nicht gibt - es könnte auch zum Teil an deiner Art zu suchen liegen. Denn die Ergebnisse, die eine Suchmaschine oder eine Datenbank ausspuckt, sind nur so gut wie die Suchbegriffe, die du eingibst. Dafür haben wir eine weitere Checkliste zum Thema zielführende Stellensuche, die dir helfen kann, mehr interessante Angebote aufzuspüren.

Plan B: Suche auf den verdeckten Arbeitsmarkt ausdehnen

Natürlich kann es - trotz sorgfältigster Recherche - sein, dass der Arbeitsmarkt für deine Branche gerade einfach gesättigt ist und nicht viele Stellen ausgeschrieben werden. Und gerade im gemeinnützigen Sektor wird ohnehin ein Großteil der Stellen - und zwar bis zu 70 Prozent (!) - wie zu Beginn erwähnt, gar nicht erst öffentlich ausgeschrieben, sondern über interne Kanäle auf dem verdeckten Arbeitsmarkt vergeben. Aber es gibt äußerst wirkungsvolle, sog. pro-aktive Netzwerkstrategien, mit denen du dir Zugang zu diesen verdeckten Stellen verschaffen kannst. Dazu findest du in unserem Blog einen umfangreichen Artikel, in dem alle Strategien des pro-aktiven Netzwerkens ausführlich erläutert werden.

Portrait-Foto von Bewerbungscoach Christian B. Rahe
Foto © Christian B. Rahe

Über den Autor

Christian B. Rahe bringt gute Menschen mit guten Unternehmen zusammen, damit sie gemeinsam Gutes tun. Er begleitet seit vielen Jahren Menschen in beruflichen Umbrüchen und schreibt mit ihnen »BewerbungsUnikate« für gewählte Arbeitgeber. Viele seiner Klient*innen sind hoch motivierte Quereinsteiger*innen. Mehr Informationen, Tipps und verantwortungsvolle Unternehmen findest du auf der Homepage von BewerbungsUnikate sowie auf Christians Plattform »Gute Arbeitgeber«.

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