Erhebliche Reduktion klimaschädlicher Abgase geplant
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Ausgleich durch Investition in Fahrradinfrastruktur
Konkret ist das auserkorene Projekt "Autofreie Innenstadt" Teil eines Maßnahmenpakets, mit dem der Wunsch nach einer Entlastung der Umwelt in die Tat umgesetzt werden soll. Dabei hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, bis 2020 den Ausstoß klimaschädlicher Gase in der Hauptstadt um 50 Prozent zu senken. Als Vergleichsmaßstab dienen hierbei Werte aus dem Jahr 1990. Gelingen soll dies unter anderem durch Investitionen in Elektrofahrrädern, dem Ausbau des Radwegnetzes sowie durch einen reduzierten Verbrauch fossiler Brennstoffe. Insbesondere durch den Ausbau des Radwegnetzes um 30 Kilometer und der Erweiterung der städtischen Fahrradwege um 60 Kilometer soll ein adäquater Ersatz zum notwendigen Personenverkehr geschaffen werden. Von diesen Maßnahmen versprechen sich die Spitzenpolitiker ein angenehmeres Leben für Ladenbetreiber und Fußgänger.
Wirtschaftskritiker befürchten Gewinneinbruch
Das Vorhaben der Politik stieß in der Wirtschaft derweil auf Verwunderung und Unverständnis. Wenig begeistert zeigte sich etwa der Einzelhandel, der erhebliche Umsatzeinbußen befürchtet. Schließlich befinden sich elf der 57 Einkaufszentren in der Innenstadt von Oslo liegen. Werden die Autos aus der Innenstadt verbannt, könnten die Shoppinghäuser womöglich schwerer erreichbar sein. Die Transportindustrie erwartet hingegen Lösungsvorschläge der Regierung, wie der Warentransport im Herzen der Stadt künftig bewältigt werden soll. Behinderte Mitbürger wünschen hingegen geeignete Alternativangebote zum klassischen Fahrrad.
Oslo folgt Vorbild anderer Städte
Mit seinen Plänen steht die norwegische Hauptstadt nicht alleine da. In einigen europäischen Städten bestehen bereits massive Einschränkungen des Innenstadtverkehrs. Hierzu zählen etwa Metropolen wie London und Madrid. Um Reisende zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen, hat etwa die englische Stadt bereits vor Jahrzehnten eine City-Maut eingeführt. Auch Paris hat auf den steigenden CO2-Ausstoß reagiert und kürzlich einen autofreien Sonntag angeordnet. Städte wie Berlin oder Kopenhagen setzen hingegen verstärkt auf fahrradfreundliche Wege für ihre Bürger. Setzt Oslo allerdings seine Pläne einer "grünen Innenstadt" konsequent wie geplant um, wäre sie die erste unter den europäischen Großstädten.