Dieser Gastartikel wurde verfasst von Julia Philipp, Coachin und Gründerin von Werkstatt Leben.
Ausgleichswert: Wie klingt es, wenn dein wahrer Wert anerkannt wird? Du das zurück bekommst, was du brauchst und dich glücklich macht? Du in Fülle lebst, dabei dennoch bedacht auf den Gesamtkreislauf? Wenn du in dich, dein Wohlbefinden und wahrliches Sein investierst? Nebenbei deine Mittel in regionale und lokale Produkte steckst, wie Gemüse beim örtlichen Demeter Hofladen oder eine liebevoll zubereitete, naturreine Kosmetik? Du deine Mittel in den Online-Raum investierst, der sich dir zum Seminar öffnet, dem du begeistert beiwohnen willst?
Wie wäre es, wenn dein Interesse für den natürlichen Lebensfluss gewahrt wird? Gleichzeitig der Blick für alle Mitwirkenden auf lokale, biologische, ökologische Produkte geschärft wird? Wie fühlt es sich an, wenn du mehr bzw. generell entscheidest und mitbestimmst, wo deine Mittel hinfließen? Zeitgleich ist der Weg für neue Strukturen geöffnet. Die Wertigkeiten bekommen einen neuen Anstrich. Die gegenseitige Anerkennung spielt eine wesentliche Rolle. Die Schätzung des gesamten Lebensraums. Du hast es in der Hand.
Halt. Momentan stehen wir noch ganz woanders. Um dahin zu gelangen, darfst du folgende Gedanken durchspielen:
Hintergründe der Entstehung
Was verdienst du? Findest du es fair, was du monatlich für deine beruflichen Leistungen bekommst? Oder hast du den Eindruck, dass dein Tun weniger gut bezahlt ist, als es sein könnte? Du arbeitest womöglich in einem sozialen Bereich, siehst die Fülle eigentlich in deinem Tun. Du magst es, anderen Menschen als Sozialpädagog:in oder Pflegekraft zur Seite zu stehen. Du liebst es, Wissen zu vermitteln und siehst über das Gehalt im Bildungsbereich hinweg. Doch machen dir die Strukturen, der tägliche Arbeitsaufwand, die wenige Freizeit und das geringe Gehalt nicht doch irgendwo zu schaffen?
Oder du bist vielleicht in einer gut dotierten Stelle tätig und entscheidest mit, wie die berufliche und damit persönliche Entwicklung deiner Mitmenschen ist. Du bist selbst im Management tätig und reduzierst durch die Optimierung von Prozessen Stellen. Dein Gehalt ist von Provisionen abhängig, ähnlich dem Immobilienbereich. Denkst du bei deiner Arbeit zunächst an deine Aufgabe, die anderen, oder an dich?
Wie sieht es mit den Produkten und Dienstleistungen aus, die du selbst konsumierst? Hast du dir dazu jemals Gedanken gemacht, wer und was alles an dem Entstehungsprozess beteiligt ist? Ist dir bewusst, was all die beteiligten Personen beitragen? Kennst du den Ausgleich, den sie im Gegenzug für ihr Tun bekommen? Fühlst du dich wohl damit bzw. wie wäre es, wenn du an ihrer Stelle wärst?
Wie fair siehst du darin die Bezahlung und den Ausgleich, den alle am Entstehungsprozess beteiligten Menschen bekommen? Weißt du mit Sicherheit, dass sie fair bezahlt werden oder gut von den Mitteln, die sie bekommen, leben können? Wie sieht es mit der eigenen Entscheidungsmöglichkeit dieser Menschen aus?
An der Stelle gilt es sich zu fragen, warum ein Teil der Menschen es in die Hand nimmt, dies zu steuern. Machtausübung und Machtmissbrauch spielen eine wesentliche Rolle. Angst ist ein grundlegendes Mittel zur Einflussnahme, um sich wiederum steuern zu lassen. Geld als Anreiz hat im großen Interessensspiel einen gravierenden Stellenwert. Noch. Solange die Sache an sich weiterhin in den Hintergrund gerät und das wirklich Wichtige im Leben ungeachtet bleibt.
In jedem Menschen ist ein natürliches Interesse veranlagt, selbst für sich die Stimme zu ergreifen. Zum Wohle für sich zu entscheiden. Dabei im Gleichklang mit sich wie mit uns allen zu sein. Gleichwohl besteht der Wunsch, anderen Gutes zu tun. Wie oft fühlen wir uns gut, wenn wir was geben oder anderen eine Freude machen? Die Befähigung dazu liegt in jedem und jeder Einzelnen. Innerlich geführt durch Wohlwollen für sich sowie für die anderen. Um in ein gleichwertiges und gerechtes Miteinander zu kommen, bedarf es noch etwas Arbeit.
Ungleichheiten finden sich in allen Arbeits- und damit Lebensbereichen wieder. Selbst die Geschlechterthematik lässt weiterhin aufhorchen. Besonders in kreativen Bereichen wie der Filmbranche ist in den letzten Jahren das Ungleichgewicht der Bezahlung zwischen Männern und Frauen in die Schlagzeilen geraten.
Die Aufrechterhaltung der bisherigen Struktur spielt dabei eine tragende Rolle. Kann ich wirklich vollkommen frei entscheiden, wohin ich mein Geld gebe? An der Stelle sei beispielhaft das Sozialversicherungssystem erwähnt oder die Ausgaben für Steuern jeglicher Art, die mitunter in Deutschland zu bezahlen sind. Überlege dir, wohin du damit direkt wie indirekt deine Unterstützung gibst. Und ob du dies in der Form wirklich unterstützen kannst oder überhaupt nicht konform gehst.
Doch spielt das Geld die wahre Rolle? Ist der Wert davon wirklich noch so ungemein wichtig? Oder ist es nur ein Mittel geworden, das – am Beispiel Staat – teilweise gar nicht mehr den eigentlichen Zweck erfüllt – Schlagwort Staatsverschuldung?
Hintergründe des Werts – und dein eigener Wert
Gehst du nun wieder zu dir zurück und betrachtest auf der anderen Seite deinen Wert: Was ist dein Wert? Wie würdest du deinen Wert einschätzen? Was ist es, was du dir wert bist? Was tust du für dich oder lässt dir Gutes tun? Wo achtest du dich in vollem Umfang selbst?
Ganz wesentlich: Was ist deine wahrliche Kompetenz, die du als Wert hinausgibst? Ist es das Zeichnen von Illustrationen, das in dir ruht? Sind es die kreativen Gedanken, die als Worte auf Papier kommen oder sind es die brandneuen Impulse, die du nach außen gibst? Machst du Musik, die andere Menschen als heilend oder bekräftigend erleben? Ist es die Unterstützung von Tieren oder die Tätigkeit für die Umwelt?
Es kann das oben Genannte oder was ganz anderes sein. Jede Person ist individuell. Jede Person hat eine andere Aufgabe. Und jede Person ist wichtig, mit dem, wie sie ist und was wahrlich in ihr schlummert. Grundlegend ist es, diesen Wert erstmals zu erforschen, zu erkennen und anzunehmen. Wenn du ihn gefunden hast, wird es für dich leichter werden, deinen Weg gestärkt und bewusst zu gehen.
Dann wirst du den Wert von dir sehen und zugleich kann dir die Wertigkeit der anderen bewusst werden. Eines ist ohne das andere nur halb möglich. Denn wie der Arzt und Philosoph Albert Schweitzer so trefflich auf den Punkt brachte:
"Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt."
Wenn du diesen Gleichklang noch nicht fühlen kannst, dann habe ich einen weiteren kleinen Gedankenausflug für dich:
Alles hängt zusammen
Um zu leben, brauchst du Nahrungsmittel. Nehmen wir mal an, du magst gerne Tomaten. Wenn du was anderes gerne isst, dann stelle dir einfach das vor. In der Beschreibung gehe ich von sonnengereiften Tomaten aus, die in einem Hirsesalat mit Gurken, Karotten und frischen Kräutern landen. All diese Zutaten entstehen in einem längeren Prozess.
Die Samen der Tomaten werden je nach Region und Klima im Frühling in die Erde gesteckt. Es folgen Wochen der Bewässerung und der Pflege. Die Samen mögen es warm und lichterfüllt. Die kleinen, zarten Pflänzchen stehen am liebsten geschützt. Später benötigen sie größere Töpfe. Noch später eine Stütze für die dicken Triebe. Sie mögen reichlich Dünger, Sonne und Wasser.
Die Sonne lässt sie tagsüber wachsen. Wolken bringen das Regenwasser für die direkte oder indirekte Bewässerung. Die Qualität der Erde spielt eine bedeutende Rolle, wie die Pflege bspw. um Schädlinge fernzuhalten. Die Hummeln sind für die Bestäubung der Tomatenblüten nötig und der Wind kann bei anderen Pflanzen zu diesem Prozess beitragen.
All das und noch viel mehr führt ausschließlich zu den Tomaten – für dich.
Die Tomaten, die du wiederum in einem Hof- oder Bioladen kaufst, auf dem Markt oder in einem anderen Laden holst. Die Menschen, die sie ernten, verkaufen oder mittels einer Lieferkiste zu dir bringen, sind an dem Ablauf mit beteiligt. Genauso die Menschen, die das Auto für den Transport in Stand halten, andere, die es zuvor herstellen und wieder andere, die die Maschinen dafür konzipieren, herstellen usw.
Möglicherweise standen deine Tomaten in einem Gewächshaus, das beheizt wurde. Das Haus sowie die Energie dafür gehören mit zum Entstehungsprozess deiner Tomate. Gleichfalls die Nahrungsmittel der Menschen, die für all diese Aufgaben nötig sind. Ist es nicht erstaunlich, was alles relevant ist, damit du nur an deine Nahrung kommst? Ohne die Tomaten, die in den Hirsesalat kommen, kannst du wiederum nicht leben. Lass es andere Nahrungsmittel sein, die dir nun im Sinn waren. Sie sind grundlegend für dein Leben.
Der Wert für deine Nahrung ist ein Beispiel für alles, was du in deinem Leben hast.
Ausgleichswert – Was ist das?
Der Wert hat in der Betrachtungsweise einen Zusammenhang und zeigt das Zusammenspiel unser aller. Die Wertigkeit von allem, lebendig wie materiell, spielt mit in das Leben hinein. An der Stelle kannst du durchaus hinterfragen, was für dein Leben überhaupt wichtig bzw. lebenserhaltend ist.
Grundlegend ist davon auszugehen, dass jeder Mensch einen Wert hat. Dieser Wert ist gleichwertig mit allem, was ist. Denn was würde die Sonne alleine ohne Samen und Erde tun, was würde der Mensch ohne Wasser und Nahrung tun? Was würden wir Menschen ohne die gegenseitige Bereicherung und die Verbindung mit den anderen tun? Leben in der Form wäre schwer möglich.
Alles ist gleichwertig und gleich wichtig
Der Ausgleichswert = gleiche Wertigkeit eines jeden Menschen inkl. der Aufgabe, die jede:r tut – nichts ist mehr oder weniger wert, alles ist gleich wichtig – alles hängt zusammen – alles ist miteinander verbunden.
In Anbetracht der Gleichheit macht es doch Sinn, wenn wir uns wieder auf unsere wesentliche Aufgabe besinnen: Mit vollem Herzen und Freude unserem Sein nachgehen und die Welt immer mehr im Guten bereichern. Das, was ich einem anderen Menschen gebe, wäre ich genauso bereit, auch zu nehmen und umgekehrt.
Dabei kann ganz einfach der gegenseitige Ausgleich entstehen. Als Beispiel: Gibt eine Person ihre besonderen Fähigkeiten des Fotografierens wiederum einer anderen Person, die voller Inbrunst für das Schreiben lebt, kann bereits ein kleines gemeinsames Projekt entstehen. Kommen weitere Personen hinzu, die z.B. für die Formatierung, den rechten Rahmen, die Struktur oder den Druck sorgen, ist ein Buch der nächste mögliche Schritt. So geschieht es übrigens gerade mit meinem Buch »Der Weg zu dir«.
Finden sich wiederum ein Garten, Samen und naturverbundene Menschen fürs Gärtnern zusammen, ist ein Grundstock für einen Gemüseanbau gelegt. Natürlich bedarf es noch einiges mehr. Doch der erste Schritt ist getan. Finden die beiden Gruppen dann wiederum zusammen, kann Gemüse gegen ein Buch eingelöst werden bzw. umgekehrt.
Oder ganz einfach ausgedrückt: Eine Person gibt eine Dienstleistung und erhält im Gegenzug Gemüse im direkten Ausgleich. Im indirekten Ausgleich kann die Person, welche die Dienstleistung erhält, in einen Hofladen investieren. Dort kann dann die Person, welche die Dienstleistung gibt, für den entsprechenden Wert Gemüse abholen.
Der Ausgleichswert ist brandfrisch und in der Erprobung. Die ersten Ideen sind bereits umgesetzt, doch geht es stetig weiter. Aktuell gab es einen Tausch: Eine Illustration für eine Karte gegen einen Kurs in der Natur, zur Besinnung auf sich und dem bewussten Umgang mit allem. Die Karte geht wiederum als kleines Geschenk für die Teilnehmenden eines Online-Kongresses hinaus. Weitere Projekte stehen an.
Die Varianten sind vielfältig, ausbaubar und umfassend auf alle Bereiche des Lebens anzuwenden. Die Anerkennung von einem selbst, der eigene Wertigkeit und die Wertschätzung gegenüber anderen sind die Basis, damit dieser Ausgleichswert in gutem Sinne in die Welt gehen kann.
Das Finanzsystem und damit der Geldwert tritt in den Hintergrund. Vorherrschende Strukturen können neu gedacht werden. Die Investition in Bereiche, mit denen man selbst (nicht) konform geht, spielen somit (k)eine Rolle.
Du hast es in der Hand, wie du dir dein Leben einrichtest. Getrieben von Ängsten, Befürchtungen, in Gedanken an das bisherige, festhaltend an den gewohnten Gegebenheiten. Oder kreativ in neue Richtungen. Alles ist möglich, wenn sich die Menschen finden und verbinden, die gemeinsam ihren wahren Wert anerkennen, sich auftun und vorangehen.
Den Grundgedanken kannst du beliebig gedanklich weitertreiben und hinaustragen. Nimm ihn mit in ein Gespräch zu Freund:innen oder Kolleg:innen. Tauscht euch aus, seid offen und spinnt gemeinsam daran weiter. Ob du nun selbständig bist, angestellt tätig oder du dich gerade in einer Familienauszeit befindest. Lass die Gedanken wirken oder setz sie direkt um.
Die Ideen dürfen an allen Orten gesät werden. Jede Person wie jeder Beschäftigungsplatz ist wichtig. Und wenn du alleine nicht weiterkommst oder Lust auf gemeinsames Gedankentreiben hast, dann komm doch zu einer meiner kostenfreien online Veranstaltung zum Ausgleichswert vorbei. Mehr dazu findest du unter meinen Terminen.
Ich selbst unterstütze die Menschen dabei, in ihr eigenes Potential zu kommen und damit positiv in der Welt zu wirken. Gleichfalls bin ich eine Visionärin, die Impulse für neue Wege gibt. Die Gedankenspiele wie diverse Möglichkeiten der Umsetzung sind lange nicht am Ende. Ich freue mich über Menschen, die mit mir diesbezüglich in Austausch gehen wollen oder dabei mitwirken. Nimm gerne mit mir Kontakt auf.
Übrigens: Ich habe noch Plätze für den Jahreskurs Der Weg zu dir (julia-philipp.de). Darin geht es um die eigene Essenz – wahrlich du selbst zu sein und innerlich in Gleichklang zu kommen. Im Gegenzug wäre ich sehr dankbar über die Überarbeitung meiner Homepage. Im Laufe der Entwicklung von Werkstatt Leben hat sich einiges getan. Schau doch gern mal bei einer der kostenfreien Infoabende für den Jahreskurs rein. Da erfährst du mehr zu den Inhalten wie zum Ausgleichswert.
Ich freue mich auf dich und die Idee des Ausgleichswerts weiterzutragen.
Julia