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workeer
workeer ist die erste Ausbildungs- und Stellenbörse in Deutschland, die sich direkt an geflüchtete Menschen richtet. Der Name setzt sich aus den Wörtern work und refugee zusammen, gesprochen klingt es work-here. Auf der Plattform haben sich bereits über 1.600 Bewerber (Stand Februar 2016) eingetragen. Sie können hier ihren Lebenslauf, ihre Qualifikationen, wie zum Beispiel Sprachkenntnisse, und die Berufsvorstellungen angeben. Zugleich haben über 1.600 Arbeitgeber Angebote für Ausbildungen, Praktika und Jobs in unterschiedlichen Branchen, von Dienstleistung, über technische und handwerkliche Berufe, bis Medien angegeben.
Gegründet wurde "workeer" von Philipp Kühn und David Jacob im Sommer 2015. Geplant war die Website als Abschlussprojekt für ihr Bachelor-Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin). Durch das große Interesse von Seiten der Arbeitgeber und Flüchtlinge wird die Stellenbörse weitergeführt und –entwickelt.
Die Hauptidee der beiden Gründer liegt nicht unbedingt in der Stellenvermittlung, sie verstehen das Angebot mehr als eine Kontaktbörse. Denn ob ein Flüchtling eine Stelle antreten kann, muss individuell über die Behörden geregelt werden. Der Erstkontakt zu den Arbeitssuchenden soll die Bereitschaft der Arbeitgeber erhöhen, den anschließenden bürokratischen Aufwand in Kauf zu nehmen.
Jobbörse.de/refugees/
Auch Jobbörse.de hat eine Stellenbörse für Flüchtlinge eingerichtet. Hier können Arbeitgeber kostenlos Stellenangebote schalten. Zusätzlich gibt die Website den Arbeitgebern erste Informationen zur Beschäftigung von Flüchtlingen im eigenen Betrieb an die Hand. Diese finden Antworten auf Fragen wie z.B. »Wie kann ich als Unternehmer weiter sprachlich und fachlich qualifizieren?« oder einen Verweis auf die Kontaktdaten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
welcome2work.de
welcome2work.de der Enactus KIT e.V. ist eine deutschlandweite Online Jobvermittlungsplattform für geflüchtete Menschen. Diese können hier ein Bewerberprofil anlegen oder sich direkt auf offene Stellen bewerben.
Unternehmen haben die Möglichkeit selbst auszuschreiben und gezielt nach geeigneten Kandidaten zu suchen. Sowohl die Bewerber als auch die Unternehmen werden von Paten und Partnern bei den formalen Herausforderungen unterstützt. In Workshops erhalten zum Beispiel die Flüchtlinge Hilfe beim Erstellen ihrer Bewerbungsmappen.
Die Initiative geht auf die Non-Profit-Organisation enactus Karlsruher Institut of Technologie e.V. zurück. Die Organisation steht dabei in Kontakt mit Helfervereinen, Sozialarbeitern und Rechtsanwälten, um ein Netzwerk für Arbeitgeber und geflüchtete Menschen aufzubauen. Und wer das Projekt unterstützen möchte kann sich selbst als Pate melden.
HIRE.social
Die Plattform HIRE.social wurde von einem jungen studentischen Team aus München gegründet und verwendet einen speziellen Algorithmus, um Arbeitgeber und potentielle Jobkandidaten zu vernetzen. Ferner werden die Arbeitsuchenden von einer Online-Community aus "Helfern" unterstützt, die beispielsweise in Sachen Bewebungsprozess oder bei rechtlichen Angelegenheiten beratend zur Seite stehen. Bis jetzt haben über 400 Geflüchtete und 100 Unternehmen hier ihr Profil angelegt.
Work for refugees
Eine Anlaufstelle für Flüchtlinge und aufgeschlossene Unternehmen in Raum Berlin bietet "Work for refugees". Das Projekt ist eine Kooperation des "Paritätischen Wohlfahrtsverbands LV Berlin e.V." und der "Stiftung Zukunft Berlin" und wurde im Oktober 2015 ins Leben gerufen. Auf der Website können sich arbeitssuchende Flüchtlinge und Arbeitgeber kostenlos registrieren. Erfasst werden die Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen der Flüchtlinge und mit den Angeboten der Unternehmen abgeglichen. Der Kontakt wird von den Mitarbeitern des Beratungsteams von "Work for refugees" hergestellt und begleitet. Die Stellenangebote sind bunt gemischt und reichen von handwerklichen und technischen Tätigkeiten bis zu Jobs in der Gastronomie und im Dienstleistungsbereich. Die ersten Stellen wurden so bereits erfolgreich vermittelt.
Da das Projekt noch im Aufbau ist, sucht "Work for refugees" immer wieder nach ehrenamtlichen Helfern.
ARRIVO BERLIN
ARRIVO BERLIN ist eine Ausbildungs- und Berufsinitiative zur Integration von geflüchteten Menschen in den Berliner Arbeitsmarkt. Geleitet wird sie von der Berliner Senatsarbeitsverwaltung für Arbeit, Integration und Frau, der Handwerkskammer Berlin, und dem Berliner Netzwerk für Bleiberecht "bridge".
Ihr Projekt "Übungswerkstätten" bietet Flüchtlingen einen Einblick in handwerkliche Berufe und lokale Arbeitsstrukturen. Angeboten werden drei verschiedene Module: Berufssprachkurs, Einführungswerkstatt und Innungsfachkurs. Im Berufssprachkurs werden berufsspezifische Sprachkenntnisse vermittelt und die deutsche Arbeitswelt vorgestellt. Das Modul Einführungswerkstatt bietet die Möglichkeit zur Einarbeitung in Handwerkstechniken. Im Innungsfachkurs werden unterschiedliche Berufsbilder vorgestellt. Für Berliner Betriebe die geflüchteten Menschen eine Ausbildung, Praktikum oder Stelle anbieten wollen, hat "bridge" offene Beratung und ein Betriebsnetzwerk entwickelt.
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Erste Informationen zur Beschäftigung von geflüchteten Menschen und weiterführende Adressen finden Arbeitgeber bei der Bundesagentur für Arbeit hier.