Die Kernaussage des Kurzfilms The Numbers lautet, »A system that sees everything as money will never bring us to a humane and sustainable world« (dt. Ein System, in dem sich alles um Geld dreht, wird uns nie zu einer humanen und nachhaltigen Welt führen). Kritisiert wird nicht nur die Wirtschaft selbst, sondern die Präsenz von ökonomischen Werten in allen Aspekten unseres Lebens. Dieser Gedanke zieht sich als roter Faden durch den Kurzfilm. Wir begleiten eine junge Frau namens Martha durch ihren Tag und begegnen immer wieder Zahlen, Preisen und Kosten bei so ziemlich allem, was sie tut.
Nicht nur Gehälter drücken unseren Wert in Zahlen aus. Dating-Portale arbeiten mit Rankings und in Prozenten dargestellten Matches, Versicherungen kalkulieren die Beitragshöhe anhand unseres Schadenpotenzials. Selbst humanitäre Hilfe wird in Zahlen berechnet. Spendenkampagnen zeigen uns was wir mit einer monatlichen Geldsumme "kaufen" können, um unseren guten Willen zu motivieren. Alles kostet und hat seinen Preis, der den Wert einer Sache ausdrückt.
Ist es das wert?
Die Kritik wird deutlich in dem Untertitel von The Numbers formuliert, »Market thinking and market values have come to dominate every aspect of life. Do we want a society where everything is up for sale?« (dt. Wirtschaftliches Denken und die Werte des Marktes dominieren inzwischen alle Aspekte des Lebens. Wollen wir eine Gesellschaft in der alles käuflich ist?). Die darin enthaltene Frage ist eine philosophische, die nicht nach einer blitzschnellen konkreten Lösung sucht. Ebenso zielt das dahinterstehende Projekt nicht auf eine bestimmte Kampagne ab. Unter den Mechanismen des Marktes, wie es in dem Projekt ausgedrückt wird, bleibt kein Raum für moralische Werte. Hinter den Zahlen und Kosten wird der individuelle Mensch verschleiert. Daraus folgt die Frage in welchen Bereichen der Gesellschaft die Prinzipien und Werte des Marktes nicht zielsetzend sein sollten.
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Der Zweck des Projekts ist es Denkanstöße zu geben und Diskussionen auszulösen, die das wirtschaftlich orientierte System hinterfragen. »Ignite debate« (dt. Debatte entfachen), »dare to question« (dt. Mut zum Hinterfragen), »change course« (dt. Verändere den Verlauf), diese Devisen sollen ermutigen, sich selbst einzubringen. Über das Forum des Projekts und den Social Media-Kanälen wird Raum zum Austausch geschaffen. Hier kann jeder seine eigenen Ideen einbringen und sich zu neuen Überlegungen inspirieren lassen.
Der Kurzfilm wurde von SMART CSOs Lab und ATENZIONE Films & MORE produziert und von vielen gemeinnützigen Organisationen unterstützt. Leitung tragen Micha Narberhaus und Lara Kirch, die sich beide bei SMART CSOs Lab engagieren, einem internationales Netzwerk, das Aktivisten in einer Community zusammen bringt, um neue Ideen zu entwickeln und Projekte zu verwirklichen.