Eine gute, überzeugende Bewerbung ist Werbung. So weit so gut. Doch was macht eigentlich gute Werbung aus? Wie die Werbung auch soll eine Bewerbung jemanden zusammenführen – Bewerber*in und Unternehmen. Es geht also um mehr als nur zu verkaufen. Schließlich bist Du als Bewerber*in selbst das »Produkt«.
Was führt Dich mit Deinem neuen Arbeitgeber zusammen? Einfach gesagt: Du hast etwas zu bieten, was das Unternehmen bzw. die Organisation benötigt. Während ein Stellenangebot mehr oder weniger deutlich nennt, was von Bewerber*innen erwartet wird, hast Du Dir für eine Initiativbewerbung vorab sehr wohl zu überlegen, was Du Brauchbares anbieten kannst.
Doch auch bei Bewerbungen auf eine Stellenanzeige lohnt es, sich als Bewerber*in bewusst zu machen, worin das Angebot der Bewerbung liegt, was also eigentlich beworben wird. Und das ist nicht unbedingt (nur) das, was ausdrücklich vom Arbeitgeber gewünscht wird. Vielmehr sind es die »Extras«, die ein*e Bewerber*in bieten kann – Besonderheiten, die Dich von anderen Mitbewerber*innen positiv abheben lassen.
Dein Angebot lässt sich auch als Potenzial beschreiben und beinhaltet Deine Ressourcen, Möglichkeiten, Stärken, Fähigkeiten, Talente, Kenntnisse, Kontakte und noch vieles mehr. Entdecke Dein Potenzial, indem Du diese Fragen mit Dir selbst oder mit einem Gegenüber, z.B. deiner*deinem Partner*in oder einer*einem Freund*in checkst:
Die Checkliste für dein Potenzial
[x] Wofür begeisterst Du Dich?
[ ] Welche Herausforderungen, beruflich oder privat, hast Du in Deinem Leben auf welche Weise gemeistert?
[ ] Was hast Du mit Leichtigkeit erreicht?
[ ] Jemand möchte mit Dir tauschen. Was hast Du, was andere nicht haben?
[ ] Worin bist Du richtig gut? Bei was kann Dir niemand das Wasser reichen?
[ ] Mit welchem Wissen oder Können kannst Du andere inspirieren oder motivieren?
[ ] Welche Begabungen und Talente hast Du?
[ ] Worin unterstützt Du andere bereitwillig?
[ ] Bei was denken andere sofort an Dich, wenn sie Hilfe brauchen?
[ ] Bei was bist Du Expert*in?
[ ] Worüber wunderst oder ärgerst Du Dich bei anderen, dass sie es nicht (so gut) können?
[ ] Was fällt Dir leichter als anderen?
[ ] Für welche Fähigkeiten beneiden Dich andere?
[ ] Was sagen Kinder zu Dir, was Du gut kannst?
[ ] Welche Menschen kennst Du?
Dies sind wenige Fragen, deren Antworten es jedoch in sich haben. Sie helfen Dir dabei, Deines Angebots für Arbeitgeber bewusst zu werden. Und das geht sicher weit über Deine Bildung und Berufserfahrung hinaus. Zudem macht es Dich selbst-bewusster. Du lernst Dich selbst besser kennen. Und mit einem reflektierten, gesunden Selbstbewusstsein überzeugst Du im Bewerbungsprozess souverän.
Finde einen Arbeitgeber, der dein Potenzial wert ist
Eine Bewerbung geht natürlich in beide Richtungen: Es geht nicht nur darum, ein Unternehmen von deinem Potenzial zu überzeugen, sondern genauso solltest du bereits vor der Bewerbung reflektieren, welche Anforderungen du an einen guten Arbeitgeber hast. Dabei hilft dir unsere Checkliste »Wie finde ich den richtigen Arbeitgeber für mich?« sowie die Checkliste für die Analyse von Stellenangeboten, die dir ebenfalls viel über deinen zukunftigen Arbeitgeber und die Arbeitsbedingungen verraten.
Viele weitere Hilfestellungen, wie du einen sinnerfüllten Job findest und deinen Wunsch-Arbeitgeber auch von deinen Potenzialen überzeugst, findest du im neuen Buch von Bewerbungscoach Christian B. Rahe: »Ehrlich Bewerben - Wie Du Arbeitgeber Deines Traumjobs mit wahrlich einzigartigen Bewerbungsschreiben von Deiner Persönlichkeit und Motivation überzeugst – besonders geeignet für Quereinsteiger.« (ISBN-13: 979-8624510937).
Gute Quellen für deine Jobsuche
Bei der Suche nach passenden Stellen im Nachhaltigkeitsbereich empfiehlt es sich, sich auf spezialisierten Jobbörsen zu tummeln - hier veröffentlichen Non-Profits, soziale Organisationen und nachhaltige Unternehmen besonders gern ihre Stellen. Wir haben für dich eine Übersicht über die besten fachspezifischen Stellenmärkte für den Sozialen Sektor (Soziale Arbeit, Entwicklungszusammenarbeit, Gesundheit & Bildung) sowie die Umwelt-Branchen (Naturschutz, Umwelttechnik, Geowissenschaften, Landwirtschaft und Ökologie) erstellt.
Nur wenige passende Stellenanzeigen zu finden?
Falls du bei deiner Recherche nur wenige passende Stellenanzeigen findest, muss es nicht zwingend bedeuten, dass es diese nicht gibt - es könnte auch zum Teil an deiner Art zu suchen liegen. Denn die Ergebnisse, die eine Suchmaschine oder eine Datenbank ausspuckt, sind nur so gut wie die Suchbegriffe, die du eingibst. Dafür haben wir eine weitere Checkliste zum Thema zielführende Stellensuche, die dir helfen kann, mehr interessante Angebote aufzuspüren.
Plan B: Suche auf den verdeckten Arbeitsmarkt ausdehnen
Natürlich kann es - trotz sorgfältigster Recherche - sein, dass der Arbeitsmarkt für deine Branche gerade einfach gesättigt ist und nicht viele Stellen ausgeschrieben werden. Und gerade im gemeinnützigen Sektor wird ohnehin ein Großteil der Stellen - und zwar bis zu 70 Prozent (!) - wie zu Beginn erwähnt, gar nicht erst öffentlich ausgeschrieben, sondern über interne Kanäle auf dem verdeckten Arbeitsmarkt vergeben. Aber es gibt äußerst wirkungsvolle, sog. pro-aktive Netzwerkstrategien, mit denen du dir Zugang zu diesen verdeckten Stellen verschaffen kannst. Dazu findest du in unserem Mitglieder-Bereich einen umfangreichen Artikel, in dem alle Strategien des pro-aktiven Netzwerkens ausführlich erläutert werden.
Über den Autor
Christian B. Rahe bringt gute Menschen mit guten Unternehmen zusammen, damit sie gemeinsam Gutes tun. Er begleitet seit vielen Jahren Menschen in beruflichen Umbrüchen und schreibt mit ihnen »BewerbungsUnikate« für gewählte Arbeitgeber. Viele seiner Klient*innen sind hoch motivierte Quereinsteiger*innen.
Mehr Informationen, Tipps und verantwortungsvolle Unternehmen findest du auf der Homepage von BewerbungsUnikate sowie auf Christians Plattform »Gute Arbeitgeber«.